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Eisenhandschuhe, Panzerhandschuhe einer Prachtrüstung, 15. Jh.

Panzerhandschuhe, Rüstung, Mittelalter, Rüstung, Eisenhandschuhe

Eisenhandschuhe (1460-1500)

Eisenhandschuhe des 15. Jahrhunderts.

Eisenhandschuhe, Panzerhandschuhe (1460-1500) aus dem Schloss Jettenbach des Grafen Törring-Jettenbach.

A linker Handschuh einer Prachtrüstung nach dem herrschenden Stil dieser Periode, welchen wir dem Wesen nach schon mehrfach durch verschiedene Beispiele vorführten. Er besitzt in seiner getriebenen und ausgeschliffenen Kanellierung, wie in den Ausschnitten an den Rändern der einzelnen Schienen eine bestimmte Art der Ornamentik welche bei allen dazu gehörigen Harnischteilen angewendet ist.

Die Schiene mit vier hochgetriebenen Spitzen, welche sich über das Handgelenk am Ansatz der Finger erstreckt, wie die vier einzelnen Schienen mit Spitzen, welche sich über das Handgelenk am Ansatz der Finger erstreckt, wie die vier einzelnen Schienen mit Spitzen am Mittelglied der vier Finger und die Köpfe aller Nietnägel sind von Messing während alles übrige aus blanken Stahl besteht.

Das Handschuhpaar: B der rechte und C der linke, wohl wesentliche Abweichungen von der vorgenannten Art bietend, war jedoch, wenn auch seltener, zu jener Zeit im Gebrauch; das eigentümliche desselben besteht darin, dass sich die Eisenschienen nur bis über das Handgelenk erstrecken, und der Vorderteil der Finger nur durch die Lederfütterung, d.h. den darunter befindlichen Lederhandschuh geschützt war. Des genaueren Verständises er Form wegen geben wir beide Eisenhandschuhe in verschiedener Stellung.

D und E zeigen eine besondere Art von Panzerhandschuhen. Wir würden sie einer späteren Epoche zuschreiben, wenn nicht ein bestimmter Anhaltspunkt für ihre Entstehungsperiode gegeben wäre. In dem berühmten Genfer Altar von Hubert und Jan van Eyck der zu Anfang des 15. Jahrhunderts vollendet wurde, erscheinen auf dem ersten der zwei Seitenflügel heraldisch rechts die drei Weisen aus dem Morgenland zu Pferde, umgeben von Rittern (entschieden Bildnisse aus der Lebenszeit des Meisters); unter diesen ein junger Ritter zu Pferde im Vordergrund, zur rechten der drei Könige.

Er trägt, bis ins kleinste genau ausgeführt, dieselben Handschuhe; man ersieht, dass die schon früh ihren Ursprung hatten, doch erst in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mehr in Gebrauch kamen. Ihre Eigentümlichkeit besteht darin, dass die mittlere breite Schiene (hier mit f und g und bei Handschuh E, mehr eingebogen mit h und i bezeichnet) zwei Wölbungen besitzt, in welche bei Bewegung der Hand sich die übrigen Schienen einschoben.

Im 16. Jahrhundert wurde diese Art Panzerhandschuh allgemein „Fäustling“ genannt, wobei jener Mittelteil durch einen auch zwei bis drei stark vorspringenden Wulsten ersetzt wurde.

Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.

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