Deutsches Rennen oder Gestech Turnier im 16. Jh.
Deutsches Gestech Turnier 1520-1560.
Turnier aus der Mitte des 16. Jahrhunderts, nach dem Blatt eines Turnierbuches. In halber Originalgröße dargestellt. Es ist ein so genanntes deutsches „Rennen“ oder „Gestech“, wobei der deutsche Stechhelm (Turnierhelm, auch Krötenkopfhelm) erscheint; dasselbe ist jedoch nicht mit dem eigentlichen Turnier zu verwechseln, welches mit dem Schwert oder Kolben und dem offenen Turnierhelm mit weit vorspringenden Spangen, durch die man das Gesicht sehen konnte, gehalten wurde.
Dieses deutsche Gestech wurde sowohl mit der dreifachen Lanzenspitze (Rennen im Krönling), wie mit einfacher Spitze zum Scharfrennen gebraucht. Wir verweisen auf das schon bei den Tafeln 517 und 549 gesagte.
Der Reiter zur heraldisch Rechten ist im Original überschrieben: „Pankratz Zollner“, jener zur Linken mit „Sebold Geiger“. Kaiser Maximilian I. benennt selbst diese Art von Turnieren in verschiedener Weise, unter anderem „Das löblich gemain das sy fallenn müssenn“.
Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.
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