Der Katzbalger. Kurzschwert eines deutschen Landsknechtes im 16. Jh.
Der Katzbalger.
Kurzschwert eines deutschen Landsknechtes aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts, in der großherzoglichen Rüstkammer zu Karlsruhe.
A – Griff und Oberteil der Klinge desselben in perspektivischer Darstellung. B – der Griff in geometrischer Zeichnung, C – der gerundete Abschluß der Klinge, D – Durchschnitt derselben. Die Länge der Klinge, welche hier nicht vollständig zu sehen ist, beträgt 0,71 m. E – die Parierstange, von oben gesehen. F – die Oberfläche des Knopfes. Von den sechs in den Griff eingelassenen Rauten sind fünf von Messing; der vorletzte nach unten von weißen Beinen. Die in der Parierstange eingesetzten Rauten, wie die zwei Abschlussknöpfe und die drei Rosetten auf der Oberfläche des Knopfes sind von Messing. Diese Gattung von Schwerter mit der eigentümlich gekrümmten Parierstange finden wir in zahlreichen Bildwerken namhafter Meister dieser Periode, wie wohl Originale von solchen gegenwärtig nur als große Seltenheit vorkommen.
Unter G & H fügen wir zwei Landsknechte nach koloriert Federzeichnungen bei, als weiteren Beitrag zu den bereits von uns gegebenen Landsknecht Darstellungen. Sie tragen zwar nicht das oben genannte Landsknechtschwert, den Katzbalger, sondern den Zweihänder, dessen Griff jedoch mit dem obigen Verwandtschaft hat.
Landsknechte aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts; der mittlere nach einer kolorierten Original Federzeichnung. Die vier und A bis D dargestellt, ebenfalls nach alten kolorierten Federzeichnungen sind im Besitz des Malers Kiefer zu Mainz.
Jene vier erscheinen auch als Holzschnitte in verschiedenen Druckwerken in dieser Periode. Ungeachtet aller fantasiereichen Verschiedenheiten in Schnitt und Farbe überschreitet diese Landsknechts Tracht doch niemals den Charakter oder Stil jener Zeit. Man vergleiche die verschiedenen artigen Landsknecht Darstellungen die wir bereits gegeben haben.
Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.
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