Tracht einer Marketenderin aus dem Übergang des 16. zum 17 Jh.
Marketenderin im 16. Jahrhundert.
Zeichnung von Peter Breughel dem Jüngeren.
Tracht einer Marketenderin aus dem Übergang des 16. zum 17 Jahrhundert, nach einer kolorierten Originalhandzeichnung von Peter Breughel dem Jüngeren. Diese Zeichnung gehört zu den vielen Studien, welche Breughel nach der Natur fertigte, um sie bei seinen reichhaltigen Gemälden von Kriegsszenen, Lagern, Bauernhochzeiten etc. zu verwenden; ausser diesen malte er vorzüglich Höllenszenen und Teufelsgestalten, durch die er den Namen Höllenbreughel erhielt.
Ein Marketender oder Marketenterin war ein ziviler Kaufmann, die Vorräte an eine Armee im Feld, im Lager oder in Quartieren verkauften. Oft war diese Frau mit einem Soldaten unter dem Rang eines Unteroffiziers verheiratet. In Lagern und Kasernen führten sie oft eine Art Café. Damals hatte die Armee keinen eigenen Kantinendienst. Der Begriff könnte sich aus dem mittelalterlichen lateinischen Mercatare (Handel) abgeleitet haben.
Boten, Botinnen und Marketenderinnen dieser Periode sehen wir häufig, wie auf diesem Bild, mit einem Spieß bewaffnet. In früherer Zeit bis in die Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Frauenkleider lang; bei Frauen des gemeinen Standes wurden die Kleider der Arbeit wegen, wie hier, durch einen Gürtel geschürzt.
Weiterführend:
https://world4.info/bauerntrachten/
Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.
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