Reichsvogt von Landenberg. Schweiz 13. Jh.
Historische Schweizer Kostüme im 13. Jh. Reichsvogt von Landenberg.
Tafel 8 stellt M. Wolfenschiefs dar, der im 13. Jh. Reichsvogt von Landenberg war; er trägt eine grüne Mütze mit rotem Rand sowie eine Tunika in der gleichen Farbe. Der Mantel hat das gleiche rot wie der Rand der Mütze. Dieser Gerichtsdiener soll später Baumgartens Frau umschmeicheln, die hübsch ist und einen Korb am linken Arm hat: Diese Frau ist in eine Tunika gekleidet, über der sie ein weiteres enges Kleid mit einem Gürtel trägt. Ihr Kopf ist in einen Schleier gehüllt, der mit einem breiten Hut bedeckt ist. Der Gerichtsvollzieher näherte sich ihr und fragte sie, wer sie sei und in dem Wissen, dass der Ehemann nicht da sei, folgte er ihr in ihr Zimmer, wo Baumgarten sie im Badezimmer erwischte und ihr das Leben nahm.
Original: La planche 8 reprësente M.‘ de Wolfenschiefs, qui était Bailli impérial de Landenberg; il est coiffé d’un bonnet de couleur verte comme la tunique, à l’exceplion du, bord qui est rouge et retrousse. Le manteau est rouge aussi, et ce Bailli est après à caresser la femme de Baumgarten, qui est jolie, et a un panier cà son bras gauche: cette femme est vêtue d’une tunique, par dessus laquelle elle porte une autre robe serrée avec une ceinture, et sa tête est enveloppée d’un voile, qui est recouvert d’un large chapeau. Le Bailli s‘ étant approché d’elle lui demanda qui elle était, et sachant que le mari n’y était pas, il la suivit dans sa chambre, où Baumgarten étant entré a. l’împroviste et l’ayant surpris dans le bain lui ôta la vie.
Quelle: Le Costume ancien et moderne; ou, Histoire du gouvernement, de la milice, de la religion, des arts, sciences et usages de tous les peuples anciens et modernes, d’après les monumens de l’antiquité et accompagné de dessins analogues au sujet by Ferrario, Giulio, (1767-1847). Erschienen 1815.
Landenberg war eine Adelsfamilie in der mittelalterlichen Schweiz.
Zu Beginn des 14. Jahrhunderts waren sie die mächtigste Familie der Ostschweiz, die sich in die vier Linien Alt-Landenberg, Landenberg-Greifensee, Hohenlandenberg und Breitenlandenberg aufteilte. Die Hauptlinie war früh ausgestorben, Rudolf I. und sein Sohn Pantaleon fielen beide in der Schlacht bei Morgarten 1315. Die Landenberg-Greifensee-Linie war die erfolgreichste im 14. Jahrhundert, wurde aber von der Hohenladenberger und Breitenlandenberger Linie überlebt. Breitenlandenberg erwies sich längerfristig als die erfolgreichste Fraktion, die im 15. Jahrhundert zu einer bedeutenden Macht aufstieg und sich bis ins 19.
Der Einfluss der Linie Landenberg-Greifensee gipfelte in den 1350er Jahren mit Hermann IV., dessen Söhne in finanzielle Schwierigkeiten gerieten und eine Reihe von Schlössern verkaufen mussten, darunter Alt-Landenberg und Greifensee. Grund für diesen Rückgang war die enge Verbundenheit mit dem Haus Habsburg, das selbst mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatte und durch den Aufstieg der Stadt Zürich und das Wachstum der Alten Eidgenossenschaft seinen Einfluss auf das Gebiet verlor.
Die Linien Breitenlandenberg und Hohenlandenberg überwanden diese Krise, indem sie sich mit Zürich verbündeten und die Zürcher Staatsbürgerschaft übernahmen. Ihr territorialer Einfluss blieb auf das Zürcher Oberland beschränkt, da sowohl Zürich als auch die Eidgenossenschaft unter Druck standen, aber Ende des 14. Jahrhunderts wurden sie erneut sehr vermögend und gaben den Städten Winterthur und Konstanz bedeutende Kredite.
Die Hohenlandenberger Linie besaß Andelfingen bis 1434. Die Breitenlandenberglinie erlangte im 15. Jahrhundert im Zürichgau grosse Bedeutung. Sie hatten die Zürcher Staatsbürgerschaft seit dem 14. Jahrhundert und heirateten oft in Familien des Zürcher Patriziats wie Schäfli. Sie traten auch in den Alten Zürcher Krieg an der Seite von Zürich ein. Wildhans von Breitenlandenberg wurde 1444 bei der Belagerung des Greifensees mit seiner gesamten Garnison enthauptet (Bluttat von Greifensee). Die Ritter von Breitenlandenberg kämpften in den Burgunderkriegen zusammen mit Zürich auf der Seite der Schweizer. Sie verkauften im 17. Jahrhundert die Stammburg Breitenlandeberg. Die männliche Linie von Breitenlandenberg war in den 1870er Jahren ausgestorben.
Breitenlandenberg Namensträger
- Hermann I. (gest. vor 1377) heiratete Adelheid von Radegg-Blumberg. Ab 1330 in Turbenthal.
- Albrecht I. (gest. 1388, in der Schlacht bei Näfels), heiratete Verena von Ebersberg.
- Hermann IV „Schöch“ (gest. 1437), verheiratet mit Ursula Truchseß von Diessenhofen.
Söhne von Hermann IV. waren Hermann, Bischof von Konstanz, Kaspar, Abt des Klosters St. Gallen, Wildhans von Breitenlandenberg, der im Alten Zürichkrieg gefallen ist, und Rudolf V. - Rudolf V. (gest. 1460), verheiratet mit Agathe Muntprat (gest. 1505)
- Frischhans (1446-1516), verheiratet mit Margaretha von Büsingen
- Hans (gest. 1540), verheiratet mit Blanchefleur von Rechberg, 1476 in der Schlacht von Grandson zum Ritter geschlagen.
- Johann Rudolf (gest. 1551)
- Hans Rudolf (gest. 1606)
- Hans Dietrich (1571-1620), bei Salenstein
- Hartmann Friedrich (1617-1677) bei Salenstein
- Wolf Dietrich I. (1655-1733), bei Salenstein
- Wolf Dietrich (1712-1796), bei Salenstein
- Hans Caspar (1735-1798)
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