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Die Kaiserdalmatika. Dalmatika des Papstes Leo III.

Kaiserdalmatika., Dalmatika, Ornat, Mittelalter, Papst, Leo III, Hefner-Alteneck,
Die Dalmatika des Papstes Leo III.

Ornat des zwölften Jahrhunderts. Die Kaiserdalmatika.

Trachten aus dem zwölften Jahrhundert, gezeichnet von Johann Michael Wittmer (1802-1880) in Rom, nach Figuren die sich in der Stickerei der sogenannten Kaiserdalmatika befinden, die in der Guardaroba der Sakristei von St. Peter zu Rom aufbewahrt werden. Der Grundstoff derselben ist ein blauer Seidenstoff mit Ornamenten und vorzugsweise von goldenen Sternchen mit roten Mittelpunkten besät, das Unterfutter besteht aus roter Seide.

Die Vorderseite stellt Christus auf einem Regenbogen sitzend, in reicher Glorie dar. Unterhalb sieht man mehrere Gruppen von Menschen der verschiedenen Stände, in deren Haltung sich Andacht und Verehrung ausdrückt. Die Rückseite zeigt oben die Verklärung Christi, und Christus noch zweimal in Begleitung von Jüngern. Die Bilder auf den Armstücken beziehen sich auf der das heilige Abendmahl; auf dem einen reicht er seinen Jüngern das Brot, auf dem anderen den Wein. Man nennt dieses Gewand auch die Dalmatika des Papstes Leo III. (795-816), indem dieser Papst den Kaiser Karl den Großen bei dessen Krönung im Jahre 799 mit diesem Gewand bekleidet haben soll. Es ist jedoch bereits nachgewiesen, dass dieser prachtvolle und so merkwürdige Ornat aus dem zwölften Jahrhundert stammt.

In besonderer Rücksicht auf das Kostüm geben wir hier den reichhaltigen Darstellungen eine Gruppe der hohen und niederen Geistlichkeit und eine der Frauen (Fürstin mit ihren Begleiterinnen). Die geistliche Tracht zeigt noch den byzantinischen Stil, wie es sich dem Wesen nach vom neunten bis gegen den Schluss des zwölften Jahrhunderts und in der griechischen Kirche noch lange erhielt. In sämtlichen Kleidungsstücken herrscht das Weiße vor, welches in der Stickerei mit Silber dargestellt ist.

Die untere Darstellung, eine Gruppe von Kindern auf der Vorderseite zur Linken. Dieselben stehen im Original vor Christus, der sie segnet. Im ganzen Mittelalter sehen wir bei der Tracht der Kinder die größte Einfachheit. Die Kleider nach antiker Art an den Hüften gegürtet und überhängend; sie sind auch alle weiß, mit breiten Goldborten umgeben, die mit roten Streifen eingefasst sind.

Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.

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