Chorassan (Kain). Persische Teppiche im engeren Sinne.
Name: Chorassan (Khaïm). Größe: 111×186 cm.
Alter: 100 Jahre. Sammlerstück: selten.
Kette: Baumwolle dreifach gezwirnt, 110 Fäden auf 10 Zentimeter.
Eintrag: Baumwolle dreifach, d. h. nach jeder Knotenreihe 3 Grundschüsse.
Knüpfung: glänzende Schafwolle zweifach.
Knoten: 20 Knoten per Quadratzentimeter = 2000 Knoten per Quadratdezimeter, geknüpft auf 4 Fäden.
Einteilung nach dem Webstoff: Schafwollteppich.
Nach der Konfektion: hochflurig. Nach dem Format: Sedjadé.
Nach dem Gewebe: plüschartig. Teppich seßhafter Bevölkerung.
Herkunftsgebiet: Persien.
Auf meergrünem Grunde erblickt man ein großes, karmoisinrotes Medaillon mit zwei, von den beiden Kopfstücken aufsteigenden Vasen; aus diesen erheben sich sarazenische Blumen. Bemerkenswert sind ferner vier stilisierte, große Rosetten. Die vier Eckstücke enthalten auf kupferfarbenem Grund Rosetten und kleine Blumen. Die sehr schöne Borte ist mit Rosetten und Ranken gefüllt, in die das
Heratimuster eingebettet ist. Der Teppich hat mattseidenen Glanz, wie er den Chorassan-Teppichen eigentümlich ist.
Dieser ostpersische Teppich stammt aus Kain, im Distrikt Kuhistan, einer durch ihre vorzüglichen Gewebe berühmten Stadt. Diese Teppiche kommen nur noch in Exotengröße vor, während in Chorassan zur Zeit für den Welthandel speziell Salonteppiche jeglichen Stils täglich hergestellt werden.
Quelle: Der Orient-Teppich in Geschichte, Kunstgewerbe und Handel von Karl Meyer-Pünter. Meyer-Müller & Co; 1917.
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