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Deutsche Frauenmode Ende der Renaissance.

Renaissance, Mode, Kostüme, Tracht, Deutschland
Europa. 16. Jahrhundert. Frauenmode des westlichen Deutschlands aus dem Ende des 16. und und dem Anfang des 17. Jahrhunderts.

EUROPA. XVI. JAHRHUNDERT. FRAUENMODE DES WESTLICHEN DEUTSCHLANDS AUS DEM ENDE DES XVI. UND DEM ANFANG DES XVII. JAHRHUNDERTS.

Abbildungen:
Oben: 1 2 3 4 5
Unten: 6 7 8 9

Nr. 1. Junges vornehmes Mädchen (Augsburg). – Nr. 2. Edelfrau (Schwaben). – Nr, 3. Edelfrau. – Nr. 4. Bürgerfrau. – Nr. 5. Tracht der Frauen aus mittleren Ständen. – Nr. 6. Edelfräulein in vollem Staat. – Nr. 7. Edelfrau in vollem Staat. „Sie begiebt sich“, wie es in dem begleitenden Texte zu dem Original heisst, „zu einem Feste in Nürnberg.“ – Nr. 8. Patrizierin zur Kirche gehend. – NT. 9. Verheirahete Frau in der bei Hochzeiten üblichen Tracht.

Die Vorlagen zu diesen Figuren sind den Habits de diverses nations von Abraham de Bruyn, gestochen von Michel Colyn oder Josse de Bosscher (Antwerpen 1610) entnommen. Das gemeinsame Merkmal dieser aus Nürnberg und Augsburg stammenden Trachten ist der weite, in gleichmässigen Falten herabfallende Überrock und die aufgepolsterten Schultern. Im einzelnen bieten sich gewisse Verschiedenheiten, die auf lokale Gewohnheiten zurückzuführen sind.

Die Kopfbedeckung bestand gewöhnlich aus einer eng anschliessenden Haube aus weissem gesteiften Zeug, welches sich der Haartracht fügte und durch Bänder aus goldgewirktem Stoff festgehalten wurde (Nr. 3, 5, 9). Bei festlichen Gelegenheiten traten an die Stelle dieser weissen Haube Diademe (Nr. 6) und hohe Kronen (Nr. 7 und 8) aus starkem mit Perlen besetzten, auch durchbrochenen Goldstoff. Nr. 1 und 2 tragen farbige, mit Federn besetzte Barette, welche von denen der Männer nur durch ihre geringere Grösse unterschieden sind.

Die Haartracht hing von der Kopfbedeckung ab. Zur Haube wurde das Haar hinten in einen Wulst zusammengebunden, zum Diadem und zur Krone liess man es, je nachdem die Trägerin unverheiratet oder verheiratet war, auf Rücken oder Schultern lang herabfallen oder man flocht es zu Zöpfen zusammen, die schneckenförmig über die Ohren gelegt wurden. Die Wäsche wurde noch gern gezeigt, namentlich in Gestalt der fein gefalteten Halskrausen, Manschetten und der Hemden, die aus dem meist viereckig ausgeschnittenen Leibchen sichtbar wurden. Dazu trug man mit Vorliebe weisse Schürzen.

Das Oberkleid hatte entweder die Form eines anliegenden, vorn offenen Mantels, unter dem das Unterkleid mit eng anschliessendem Leibchen sichtbar war (Nr, 2, 3, 4), oder es war selbst mit enger Taille versehen und wurde dann vorn und an den Seiten gerafft (Nr. 6, 7, 8, 9). Die Schleppe des Oberkleides wurde bisweilen unter den Arm genommen (Nr. 6 und 9). Bei Nr. 9 scheint das Oberkleid mit Pelz gefüttert zu sein. Nr. 8 trägt einen Muff, von dem eine Art Schürze, ebenfalls von Pelz, herabhängt. Reicher Goldschmuck in Halsketten, Anhängern, Armbändern und Gürtelketten war wie der Gebrauch des Pelzwerks allgemein verbreitet. Auch Handschuhe gehörten am Ende des 16. und am Anfang des 17. Jahrhunderts zu den begehrten Luxusartikeln.

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Albert Charles Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.

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