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Die Ruinen des Schlosses von Andernach am Rhein.

Die Festung Andernach ist eine Stadtburg oder auch Stadtschloss, die zum Bistum Köln gehörte. Sie ist im romanischen Stil mit gotischen Elementen gebaut. Die Festung ist eine der besterhaltenen mittelalterlichen Ruinen am Mittelrhein.

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Andernach

Andernach (Antenacum), der malerische Hauptort des alten sagenhaften Mayenfeldes, am linken Rheinufer gelegen, 17 km von Koblenz entfernt, ist das römische Castellum ante Nacum („Vor der Nette“), das von Drusus (38 v. Chr.-9 v. Chr.), dem jüngeren Bruder des Kaisers Tiberius, 13 oder 9 vor Chr. gegründet und nach den Verheerungen durch die Alemannen von Kaiser Julian (331—363 nach Chr.) wieder hergestellt wurde.

Mit dem Aufblühen des Handels nach den barbarischen Invasionen erlebte auch Andernach dank seiner geografischen Lage eine gewisse Entwicklung. In ihrer Nähe fanden entscheidende Waffengänge statt: Im Jahre 876 erlitt bei Andernach Karl der Kahle durch Ludwig II., Sohn Ludwig des Deutschen, eine Niederlage. Sieg Otto I. 939 über Herzog Eberhard. Ebenso wurde hier 1114 Kaiser Heinrich V. von den mit dem Erzbischof von Köln vereinigten Sachsen besiegt. Um diese Zeit (1126) bekam der Ort Stadtrechte und seine, kaum mehr vorhandene, Befestigung (15 Warttürme).

Das Reichsgut Andernach wurde 1167 von Friedrich Barbarossa dem Erzbischof Rinald von Köln geschenkt. Trotzdem die Stadt 1199 durch Kaiser Philipp vollständig zerstört wurde, erholte sie sich doch schnell wieder, erlangte eine bedeutende Ausdehnung und trat 1253 als freie Reichsstadt dem rheinischen Städtebund bei, in dem sie eine bedeutende Rolle spielte.

Im Jahre 1632 wurde Andernach von den Schweden genommen, dagegen 1646 von dem französischen Feldherrn Turenne vergeblich belagert *). Darauf 1688 von den Franzosen niedergebrannt, 1712 von den Hessen erobort und verheert, kam die Stadt 1794 an Frankreich, 1815 aber mit dem linken Rheinufer an Preußen und wurde Teil der Rheinprovinz.

*) Dreißigjähriger Krieg

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Kurfürstliche Burg von Andernach

DIE RUINEN DES SCHLOSSES VON ANDERNACH.

Dieser antike Ort ist reich an interessanten Ruinen. Er war das Antenacum *) oder Artonacum der Römer und bildete ein wichtiges Bindeglied in ihren befestigten Stationen am Rhein. Das Tor, das auf dieser Ansicht rechts zu sehen ist, ist dasjenige, durch das wir die Stadt von der Koblenzer Seite aus betreten, und man sagt, es sei römischer Bauart; der Stil seines Mauerwerks scheint diese Annahme zu rechtfertigen, obwohl die gotische Form des Bogens auf einen moderneren Ursprung hinweist.

*) Antenacum Germaniae oppid. ad Rhenum, vulgo Andernach.

Bevor wir die Stadt betreten, wird unsere Aufmerksamkeit von dem malerischen Ruinenhügel unmittelbar neben dem Römertor gefesselt. Hier stand ein Palast, der im Mittelalter die Lieblingsresidenz der Könige von Austrasien *) (der östliche Teil des Fränkischen Reichs) war. Die Lage von Andernach ist bemerkenswert reizvoll, da es an einer Biegung des Rheins liegt, wo der Fluss, nachdem er auf seinem Weg von Ehrenbreitstein durch ein verhältnismäßig ebenes Gebiet geflossen ist, hier wieder in eine von malerischen Hügelketten umschlossene Schlucht eintritt.

*) Folgte nach den Merowingern.Der östliche Teil des Fränkischen Reichs, Keimzelle Deutschlands unter den Karolingern, siehe Karl d. Gr..

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Blick von Andernach auf den Rhein.

ANSICHT VON ANDERNACH.

DIESE Ansicht des Rheins wurde kurz vor den Toren der Stadt gezeichnet und zeigt den Fluss bei seiner Einmündung in das bergige Land zwischen Andernach und Bonn.

Am Fuße des bewaldeten Hügels auf der linken Seite befindet sich ein großer runder Turm, der von einem Kran überragt wird. Von hier aus werden die bekannten Andernacher Mühlsteine nach Holland verschifft, von wo aus sie in verschiedene Teile Europas verschifft werden. Auf der gleichen Seite sieht man die entfernten Höhenzüge, die bis nach Namedy reichen.

Quelle:

  • Landschaften am Rhein von (Captain) Robert Batty. London: R. Jennings 1826.
  • R. Hoeniger, Der Rotulus der Stadt Andernach 1173-1256, Bonn 1884.
  • Sketches in France, Belgium, Germany, Italy and Switzerland by Samuel Prout (1783-1852); Ernest G. Halton; Charles Holme (1848-1923). London, New York [etc.] „The Studio“ ltd. 1915.
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