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Georg Wilhelm Friedrich Hegel. Deutscher Philosoph.

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Geboren 27. August 1770; gestorben 14. November 1831.

Hegel ist vor allem bekannt für seine Philosophie des Geistes und seine Dialektik, die besagt, dass Ideen und Konzepte durch den Konflikt von Gegensätzen entstehen und sich entwickeln. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Idealismus.

Hegel war auch politisch aktiv und unterstützte die Idee eines vereinten Deutschlands. Er arbeitete als Redakteur für die Bamberger Zeitung und schrieb Artikel über politische Themen.

Hegel starb 1831 in Berlin an einer Cholera-Epidemie. Seine Philosophie hatte jedoch einen großen Einfluss auf viele Denker und Bewegungen, darunter Marxismus, Existentialismus und Postmoderne.

Hegels Philosophie

Die Philosophie von Hegel ist sehr umfangreich und komplex, aber im Kern geht es darum, die Natur der Wirklichkeit und des menschlichen Bewusstseins zu verstehen. Hegel glaubte, dass die Wirklichkeit ein sich ständig entwickelnder Prozess ist, der durch den Konflikt von Gegensätzen vorangetrieben wird. Er nannte diesen Prozess die Dialektik.

Hegel glaubte auch, dass das menschliche Bewusstsein ein wichtiger Teil dieses Prozesses ist und dass es sich ebenfalls durch die Dialektik entwickelt. Er argumentierte, dass das menschliche Bewusstsein in der Lage ist, die Wirklichkeit zu verstehen, indem es sich selbst und seine Beziehung zur Welt reflektiert.

Ein weiteres wichtiges Konzept in Hegels Philosophie ist die Idee des Geistes. Hegel glaubte, dass der Geist die höchste Form der Wirklichkeit ist und dass er sich durch die Geschichte hindurch entwickelt hat. Er argumentierte, dass die menschliche Geschichte ein Prozess ist, in dem der Geist sich selbst erkennt und sich zu höheren Formen der Freiheit und Rationalität entwickelt.

Insgesamt ist Hegels Philosophie sehr anspruchsvoll und erfordert eine gründliche Auseinandersetzung mit seinen Schriften. Sein Werk hat jedoch einen großen Einfluss auf die Philosophie, die Politik und die Kultur im 19. und 20. Jahrhundert gehabt.

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Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831).

Georg Wilhelm Friedrich Hegel.

Biografie

Hegel, geboren den 27. August 1770 zu Stuttgart, war der Sohn eines herzoglich württembergischen Verwaltungsbeamten, der ihn von früher Jugend auf an strengen Gehorsam und Achtung vor jedweder Autorität gewöhnte. Da er Theologie studieren sollte, besuchte er das Stuttgarter Gymnasium und bezog, 18 Jahre alt, im Oktober 1788 die Universität Tübingen, wo er als herzoglicher Stipendiarius in das theologische Stift eintrat. Er lebte hier noch drei Jahre lang gemeinsam mit Schelling und schloß sich aufs engste an Hölderlin an, von dessen Begeisterung für das Hellenentum ein gutes Teil auf ihn überging.

Seinen Kameraden galt er wegen seiner nüchternen Verständigkeit als ein „alter Mann“ an dem nichts Außerordentliches sei, und ebenso wenig ahnten seine Lehrer die Anlage zu etwas Besonderem in ihm. In seinem Abgangszeugnis war ausdrücklich bemerkt, daß er der Philosophie keinen Fleiß zugewendet habe.

Im Jahre 1793 nahm er zu Bern eine Hauslehrerstelle in einer Patrizierfamilie an und setzte hier die in Tübingen begonnenen Studien mit Eifer fort, während er gleichzeitig einen lebhaften Briefwechsel mit Schelling unterhielt. Religiöse und ästhetische Interessen nahmen ihn damals vorzugsweise in Anspruch.

Er schrieb im Frühjahr 1795 zu seiner eigenen Aufklärung ein »Leben Jesu«, das uns handschriftlich erhalten ist, und beschäftigte sich daneben mit der Geschichte und den Einrichtungen verschiedener Staaten, zu welchem Zwecke er die Schriften eines Gibbon und Montesquieu, Thukydides und Hume las und exzerpierte.

Durch Vermittlung Hölderlins erhielt er im Januar 1797 eine Hauslehrerstelle zu Frankfurt a. M. So mitten in das Herz Deutschlands versetzt und daher in der Lage, sich über alle Vorgänge rasch zu orientieren, wandte er sich zunächst den Angelegenheiten der Politik zu.

Im Jahre 1798 verfaßte er eine ungedruckt gebliebene Schrift »Über die neuesten inneren Verhältnisse Württembergs, besonders über die Gebrechen der Magistratsverfassung«, in der er die Kläglichkeit der Zustände Württembergs darlegte, ohne die Mittel zu ihrer Abhilfe anzugeben.

Noch in Frankfurt schrieb er den ausführlichen Entwurf zu einem vollständigen philosophischen System nieder. Derselbe ist zwar nicht zum Druck gekommen und bleibt in Bezug auf Reife und Klarheit noch weit hinter den späteren Darstellungen seines Systems zurück, enthält jedoch bereits alle Grundgedanken seiner späteren Philosophie.

Nachdem er sich im Jahre 1801 in Jena habilitiert hatte, veröffentlichte er seine erste Schrift unter dem Titel »Differenz des Fichteschen und Schellingschen Systemes der Philosophie« und vereinigte sich dann mit Schelling zur Herausgabe des »Kritischen Journals der Philosophie«. Indessen währte es nicht lange, bis Hegel sich in seinen Ansichten von Schelling trennte, wozu der Umstand, daß Schelling im Sommer 1803 Jena verließ, nicht wenig beitrug.

An die Öffentlichkeit trat der Bruch der beiden Freund zuerst, als Hegel im Jahre 1806 die »Phänomenologie
des Geistes«, sein erstes größeres Werk, erscheinen ließ. Er war inzwischen außerordentlicher Professor geworden, mußte aber infolge der Schlacht bei Jena seine Stelle aufgeben und in Bamberg die Redaktion einer Zeitung übernehmen.

Im November wurde er Direktor des Ägidiengymnasiums zu Nürnberg und wirkte als solcher bis zum Jahre 1816. Diese acht Jahre seines Nürnberger Aufenthaltes gehören zu den wichtigsten seines Lebens. Er fand hier nicht nur seine Gattin Marie von Tucher, mit der ihn eine 20 jährige glückliche Ehe verband, sondern er hatte auch Muße genug, seine Gedanken ausreifen zu lassen und sein System zu vollenden. Letzteres geschah vor allem durch die Ausarbeitung seines grundlegenden Werkes »Wissenschaft der Logik«, welches ihn in den Jahren 1812 bis 1816 beschäftigte.

Im Herbste 1816 nahm er einen Ruf als Professor der Philosophie an Fries‘ Stelle nach Heidelberg an und veröffentlichte hier im Jahre 1817 die »Encyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse«, die erste zusammenfassende Darlegung seines Systems.

Nach nur zweijähriger Tätigkeit entschloß er sich, den noch nicht wieder besetzten Lehrstuhl Fichtes *) für Philosophie an der Universität Berlin anzunehmen. Am 22. Oktober 1818 eröffnete er seine Vorlesungen in Berlin. Sie erstreckten sich auf alle Teile der Philosophie und trugen am meisten dazu bei, seinen Namen berühmt zu machen. Getragen von der Gunst des Ministeriums Altenstein, begründete er eine einflußreiche und weitverbreitete Schule und erhob seine Philosophie zur Philosophie des preußischen Staates, welche der Politik der damaligen Regierung die kräftigste Unterstützung gewährte.

*) Johann Gottlieb Fichte, 1762-1814, war ein deutscher Philosoph, Fortsetzer des Kantschen Denkens und Begründer des Deutschen Idealismus. Seine berühmtesten Werke sind die Wissenschaftslehre, die von 1794 bis zu seinem Tod sein spekulatives Leben bestimmen wird und die Reden an die deutsche Nation, in denen er für die kulturelle Überlegenheit des deutschen Volkes plädiert und es zum Kampf gegen Napoleon aufruft.

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Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770-1831).

In Berlin hat Hegel nur noch die »Grundlinien der Philosophie des Rechtes oder Naturrecht und Staatswissenschaft im Grundrisse« herausgegeben. Trotz seiner konservativen Haltung verkennt er darin die Grundbedingungen des modernen Staatslebens keineswegs. Er fordert eine Volksvertretung, Freiheit der Presse und Öffentlichkeit der Rechtspflege, Schwurgerichte und administrative Selbständigkeit der Korporationen.

Den Bemühungen seiner Schüler verdanken wir die Veröffentlichung seiner Vorlesungen über Religionsphilosophie Ästhetik, Philosophie der Geschichte und Geschichte der Philosophie, welche zur vollständigen Kenntnis seines Systems von Wichtigkeit sind.

Hegel starb ohne vorhergegangene Krankheit an der Cholera am 14. November 1831.

Quelle: Quelle: Historisches Porträtwerk. Das Zeitalter der Befreiungskriege (1810-1845). Nach Auswahl von Dr. Woldemar von Seudlitz. Mit biographischen Daten von Dr. H. Tillmann und Dr. H. A. Lier. München 1897. Verlagsanstalt Friedrich Bruckmann A.-G.

Illustration, Ornament
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