Algerien und Tunesien. Tracht der Kabylen, Mzabiten, Mauren.
AFRIKA. ALGIER UND TUNIS.
KABYLISCHE, MZABITISCHE, MAURISCHE FRAUEN. – AMBULANTER METALLARBEITER – DIE KHRUMIRS UND UCHETETTAS.
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Nr. 1. – Maurische Frau.
Nr. 2. – Kabylische Frau.
Nr. 3. – Mzabitische Frau.
Nr. 4. – Kabylischer Waffenschmied.
Nr. 5. – Kabylische Frau in der Olivenernte.
Nr. 6. – Frau aus Gross-Kabylien.
Nr. 7. – Kabylischa Frau in der Feigenernte.
Die Kabylin Nr. 2 trägt an der Stirn das thibezimin oder thabezimth, eine runde mit Gehängen, thicherurin, versehene Platte, welche anzeigt, dass sie Mutter eines Knaben ist. Als weitere Schmuckgegenstände dienen Korallenohrgehänge und eine Doppelbrosche, die den Mantel zusammenhält. Das Mädchen aus Gross-Kabylien Nr. 6 trägt eine Kappe von altertümlicher Form. Sie ist tätowiert. Unter den Tätowierungen bemerkt man bisweilen ein Kreuz, das vielleicht auf die christliche Zeit zurückweist.
Die Mzabitische Frau Nr. 3 entstammt dem südlichen Algier. Mzabiten und Kabylen, Krumirs und Uchetettas sind Nachkommen der Krieger Masinissas.
Das Kostüm des Krumir besteht aus einem weiten Woll- oder Kattunhemd und dem je nach der Jahreszeit einfachen oder doppelten Burnus. Als Kopfbedeckung dient die wollene Kappe oder die Schaschia aus rotem Filz. Arme, Beine und Hals sind nackt. Die Füsse sind mit Ledersohlen bedeckt, deren Ränder mit Schnüren aufgenommen sind, die sich über dem Spann kreuzen. Die Tracht der Frauen besteht in einem grossen, doppelt gefalteten Wollstoff, der durch eine Metallspange gehalten wird. Ein breiter Gürtel umspannt die Taille, und ein farbiges Kopftuch verbirgt das Haar. Die Arme bleiben nackt.
Der Kabyle Nr. 4 trägt sein Handwerkszeug bei sich. Er durchwandert die Dörfer, um seine Dienste als Metallarbeiter und Waffenschmied anzubieten.
Zeichnungen mitgeteilt von Oberst Duhousset.
Vgl. Doumas, La Grande Kabylie. – Hanoteau und Letourneux: La Kabylie et les arabes. – Dugas, La Kabylie et le peuple Kabyle. – Jules Duval, L‘ Algerie.
Mzabiten auch Mozabiten oder Beni Mzab. Das mosabitische Volk ist eine berberische Volksgruppe, die in der Region M’zab in der nördlichen Sahara in Algerien lebt. Sie sprechen Mozabit (Tumẓabt), eine der Zenati-Sprachen im Berberzweig der afroasiatischen Familie. Viele sprechen auch maghrebinisches Arabisch als Zweitsprache. Mozabiter sind in erster Linie Ibadi-Muslime, aber es gab auch eine kleine Anzahl von Juden. Mozabiter sprechen Mozabit (Tumẓabt), ein Zweig der Zenati-Gruppe der Berbersprachen.
Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.
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