Spielkarte aus dem 15. Jahrhundert. Frauentracht mit langen Zatteln.
Spielkarte. Frau in Zatteltracht. 1400-1450.
Frauentracht aus dem 15. Jahrhundert nach dem Original einer Spielkarte diese Periode. Das ganze Spiel, dem diese Karte entnommen ist, befindet sich in der mit der königlichen Bibliothek verbundenen Sammlung von Altertümern und Kunst zu Stuttgart. Die große Pracht, mit der es ausgestattet ist, lässt vermuten, dass es bei einer besonderen Gelegenheit für eine hohe Herrschaft gerfertigt worden ist.
Alle Karten des Spieles haben die Größe und Form unserer Abbildung. Die Zeichen, die bei uns in Coeur, trefle ect., unterschieden sind, bestehen aus verschiedenen Tierarten; aus diesem Grund hat unsere Dame einen Hirsch bei sich. Die charakteristisch aus dem Leben gegriffen und sorgfältig gemalten Bilder scheinen von der Hand eines Meisters aus der Schule von Jan van Eyck zu kommen.
Der ganze Stil, Auffassung, Darstellung und Kostümierung dieser Figuren geben uns einen recht genaues Bild, von der damals herrschenden Mode. Die Karten bestehen aus Pergament oder stark gepresstem Papier, was nicht leicht zu erkennen ist, in dem die Vorderseite mit dem Bild auf Goldgrund gemalt und die Rückseite mit Zinnober bemalt ist.
Der Hut der Dame besteht aus einer Art Turban, aus dessen Mitte ein vielfach gezacktes Tuch herabfällt. Wie der Ärmeln des Oberkleides in langen Zatteln bis auf dem Boden reicht, sie hängt ein zweiter, noch reicher gezackter der Ärmel das Unterkleides nach vorn bis zu den Füßen herab.
Quelle: Trachten, Kunstwerke und Gerätschaften von frühen Mittelalter bis Ende des achtzehnten Jahrhunderts, nach gleichzeitigen Originalen von Dr. J. H. von Hefner-Alteneck. Verlag von Heinrich Keller. Frankfurt a. M. 1879-1889.
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