Amalie Elisabeth, Landgräfin von Hessen-Kassel 1627-1651.
Frühes Leben und Heirat
Amalie Elisabeth wurde 1602 als Tochter von Pfalzgraf Johann von Zweibrücken und Magdalene von Jülich-Cleves-Berg geboren. Sie heiratete Wilhelm V., Landgraf von Hessen-Kassel, im Jahr 1619. Ihre Verbindung war sowohl ein persönliches als auch ein politisches Bündnis, das die Bindungen innerhalb der deutschen Fürstentümer stärkte.
Führung während des Dreißigjährigen Krieges
Amalie Elisabeth übernahm nach dem Tod ihres Mannes im Jahr 1637 die Herrschaft über Hessen-Kassel. Ihre Regentschaft zeichnete sich durch kluge Diplomatie und militärische Strategie aus. Trotz der Herausforderungen, die der Krieg mit sich brachte, gelang es ihr, die Bedeutung von Hessen-Kassel zu erhalten und sogar zu steigern. Ihre Fähigkeit, Allianzen und Konflikte zu steuern, trug entscheidend dazu bei, die Unabhängigkeit und den Einfluss des Territoriums zu bewahren.
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Vermächtnis und Auswirkungen
Amalie Elisabeths Führung hinterließ unauslöschliche Spuren in Hessen-Kassel. Sie verteidigte ihr Land erfolgreich gegen äußere Bedrohungen und sorgte für dessen wirtschaftliche Stabilität in einer der turbulentesten Zeiten Europas.Ihr Vermächtnis ist ein Zeugnis für die Kraft und das Können weiblicher Führungspersönlichkeiten in einer vorwiegend von Männern geprägten Zeit.
Amalie Elisabeth, Landgräfin von Hessen-Kassel, ist aufgrund ihrer Widerstandsfähigkeit und ihres strategischen Scharfsinns nach wie vor eine bedeutende historische Figur. Ihre Amtszeit von 1627 bis 1651 bietet wertvolle Einblicke in die Rolle von Frauen in der Regierung und ihre Fähigkeit, mit Stärke und Weisheit zu führen.
Das Zeitalter des dreissigjährigen Krieges (1600 – 1670).
Frühes Leben und Heirat
Historisches Porträtwerk.
Amalie Elisabeth, Landgräfin von Hessen-Kassel 1627-1651.
Geb. 29. Jan. 1602, gest. 8. Aug. 1651.
Obwohl Amalie Elisabeths Herrschaft über Generationen hinweg in Erinnerung geblieben ist, wird ihr und ihren Leistungen in der modernen Forschung zum Dreißigjährigen Krieg oft wenig oder gar keine Beachtung geschenkt.
In ihrem Buch „Die eiserne Prinzessin: Amalia Elisabeth und der Dreißigjährige Krieg“ argumentiert Dr. Helfferich, dass Amalie Elisabeths Rolle im Dreißigjährigen Krieg in modernen Werken marginalisiert wurde, „vor allem, weil sie eine Frau war, denn ihre Rolle im Dreißigjährigen Krieg stand in Konkurrenz zu der von Bernhard von Sachsen-Weimar, Kardinal Mazarin oder sogar König Gustav Adolf von Schweden“.
Jugend
Amalie Elisabeth war die Tochter des Grafen Philipp Ludwig II. von Hanau-Münzenberg und durch ihre Mutter Katharina Belgica von Oranien-Nassau eine Enkelin des grossen Oraniers Wilhelm I. von Oranien-Nassau.
Durch die zahlreichen Geschwister ihrer Mutter war Amalia Elisabeth mit mehreren bedeutenden europäischen Dynastien verbunden. Dazu gehörte der reformierte pfälzische Zweig der Wittelsbacher, an dessen Heidelberger Hof sie eine Zeit lang zusammen mit ihrer Tante Louise Juliana (1576-1644), der Gemahlin Kurfürst Friedrichs IV. aufwuchs. Nach dem frühen Tod ihres Vaters im Jahr 1612 kehrte Amalia Elisabeth nach Hanau zurück. Später verbrachte sie auch einen längeren Aufenthalt bei Verwandten in den Niederlanden.
Johann Albrecht Smiřicky
1617 kam Albrecht Jan Smiřický von Smiřice (1594- 1618, auch Albert oder Johann genannt) an den Hof in Hanau, um die Hand von Amalia Elisabeth anzuhalten. Da es zuvor keine entsprechenden Verhandlungen gegeben hatte und am Hanauer Hof keine Gewissheit über Rang und Grad der böhmischen Adelstitel herrschte, war man zunächst unsicher, welche Antwort man geben sollte.
Johann Albrecht Smiřicky war jedoch der führende Staatsmann in Böhmen, ein gläubiger Reformierter und einer der reichsten Grundbesitzer des Landes, so dass schließlich beschlossen wurde, seinen Antrag anzunehmen.
Albrecht Jan Smiřický von Smiřice gehörte 1618 zu den sechs böhmischen Adligen, die in der so genannten zweiten Defenestration den kaiserlichen Statthalter von Prag aus dem Fenster warfen, eine Tat, die als Beginn des Dreißigjährigen Krieges gilt. Infolgedessen war er auch Anwärter auf die böhmische Krone, aber er starb, bevor er dafür in Frage kam, so dass die Krone an einen Cousin von Amalia Elisabeth, den so genannten „Winterkönig“ Friedrich V. von der Pfalz, ging.
Zwischen Amalia Elisabeth und den Erben von Albrecht Jan Smiřicky von Smiřice entbrannte ein heftiger Streit um das Erbe, der schließlich durch die Beschlagnahmung des Besitzes des böhmischen Adligen durch die Habsburger im Jahr 1621 als Strafe für dessen posthume Verurteilung beendet wurde.
Vermählung
Am 21. November 1619 heiratete Amalia Elisabeth in zweiter Ehe den späteren Wilhelm V. von Hessen-Kassel dem sie in glücklicher Ehe vierzehn Kinder gebar. Während des Dreißigjährigen Krieges schloss sich Wilhelm der protestantischen Front an. Nach dem Sieg der kaiserlichen und spanischen Truppen über die Schweden in der Schlacht von Nördlingen 1634 verlor er seinen mächtigsten Verbündeten. Der Landgraf gehörte jedoch zu den drei Fürsten, die 1635 den Prager Frieden ablehnten und sich stattdessen für ein Bündnis mit Frankreich entschieden, woraufhin die Stadt Hanau am 13. Juni 1636 von kaiserlichen Truppen belagert wurde.
Von den Kaiserlichen besiegt, musste er seine Besitztümer aufgeben und mit seiner Frau nach Friesland flüchten, die drei kleinen Töchter Emilia, Charlotte und Elisabeth ließ er in Kassel zurück. Erst drei Jahre später konnte der Landgraf und Amalia Elisabeth sie wiedersehen.
Tod von Ehemann Wilhelm V.
Wilhelm V. starb im Exil in Leer im Alter von nur 36 Jahren. In seinem Testament ernannte er seine Frau zur Regentin für ihren kleinen Sohn, Wilhelm VII. Zu Gunsten seiner Witwe hinterließ er ein gutes Heer, das er im friesischen Exil in Sicherheit gebracht hatte und das sich als ein gutes Machtinstrument erweisen sollte.
Regentin
Trotz der katastrophalen Lage, in der sich die Dynastie nach der Niederlage von 1637 befand, gelang es der Landgräfin von Hessen-Kassel, Amalie Elisabeth nicht nur, die Landgrafschaft für ihren Sohn zu erhalten, sondern auch ihre Macht zu festigen. Sie ließ das Heer ihres Mannes, das ihr nach Friesland gefolgt war, einen Treueeid auf den neuen Landgrafen schwören und setzte durch, dass ihre Macht auch in Kassel anerkannt wurde, obwohl ihr Vetter, der Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt (1626-1661) versucht hatte, sich die Regentschaft übertragen zu lassen.
Ihr Hauptstreben ging dahin, einerseits dem reformierten Glaubensbekenntnis, in dem sie erzogen worden war, die Gleichberechtigung mit den beiden anderen Konfessionen zu erringen, anderseits Hessen-Kassel in seiner bisherigen Machtstellung zu erhalten. Die Energie und Konsequenz, mit der sie, unterstützt durch die Einsicht bewährter Räte, diesen Plan verfolgte, verdient die grösste Bewunderung.
Bündnispolitik
Als Regentin setzte Amalia Elisabeth die Bündnispolitik ihres Mannes mit Frankreich fort und nutzte dabei die 20.000 Mann starke Armee, die ihr verstorbener Mann Wilhelm V. in Friesland hatte retten können und wurde dabei von Kardinal Richelieu finanziell stark unterstützt. Sie kämpfte auch für die Anerkennung der Gleichstellung des Calvinismus mit dem Luthertum und dem Katholizismus in den Mitgliedsstaaten des Heiligen Römischen Reiches.
Allianzen
Obwohl sie in den Jahren 1639 und 1640 einen Waffenstillstand mit dem Kaiser geschlossen hatte, zögerte sie nicht, diesen zu brechen, indem sie sich mit Kardinal Richelieu und Herzog Bernhard von Sachsen-Weimar verbündete. Dank dieses Netzwerks von Allianzen erlangte Hessen-Kassel wieder eine führende Rolle unter den protestantischen deutschen Ländern.
Dank ihrer Umsicht ging Hessen-Kassel aus dem dreissigjährigen Kriege mächtiger hervor, als es zu dessen Anfang gewesen war. Die im Hessischen Krieg erzielten Erfolge wurden durch die Verträge des Westfälischen Friedens von 1648 bestätigt. Hessen-Kassel erhielt einen Teil von Oberhessen, einschließlich der Stadt Marburg. Mit Unterstützung Schwedens und Frankreichs erhielt die Landgrafschaft – als einziges deutsches Territorium – eine Kriegszulage von einer halben Million Taler für ihr Heer von etwa 20.000 Mann. Schließlich erhielt Hessen-Kassel die Abtei Hersfeld und Teile der Grafschaft Schaumburg. Auch hatte Amalie die Freude, dem reformierten Bekenntnis volle Gleichberechtigung zugestanden zu sehen.
Abdankung
Amalie Elisabeths Anstrengungen während des Krieges und die damit verbundenen Belastungen hatten bleibende Auswirkungen, und ihr Gesundheitszustand hatte sich im Laufe des Krieges immer weiter verschlechtert. Im September 1650 erklärte sie ihre Absicht, abzudanken und die Macht auf ihren Sohn Wilhelm VI. zu übertragen, der in diesem Jahr 21 Jahre alt geworden war. Am 5. Oktober hielt sie im Beisein ihrer Berater und der hessischen Stände eine extravagante Abdankungsfeier ab, bei der Wilhelm VI. offiziell die Kontrolle über den Hof übertragen wurde.
Vor ihrer Abdankung hatte Amalie Elisabeth die Heirat ihrer Tochter Charlotte mit Kurfürst Karl Ludwig von der Pfalz begleitet. Im März 1651 reiste sie mit ihrer Tochter Elisabeth nach Heidelberg, um die frisch verheiratete Kurfürstin Charlotte und ihren Mann zu besuchen.
Tod
Während ihres Aufenthalts erlitt sie einen schweren Rheumaschub im Fuß und musste in einer schmerzhaften Operation einen Teil davon amputieren lassen. Amalie Elisabeth kehrte völlig erschöpft und in stark verschlechtertem Zustand nach Kassel zurück. Vier Wochen später, am 8. August 1651, starb Amalie Elisabeth im Schlaf in Kassel. Sie wurde am 30. September auf dem Friedhof der Martinskirche beigesetzt.
Rezeption
Mit Amalie Elisabeth war eine der einflussreichsten Fürstinnen des 17. Jahrhunderts zu Grabe gegangen. Sie besass die Klugheit und Tatkraft, dass ihr die grössten Feldherrn und Staatsmänner mit Achtung und Ehrerbietung nahten und ihren Wünschen, so weit dies nur immer möglich war, nachzukommen sich bestrebten. Kunst und Wissenschaften standen bei ihr in hohen Ehren.
Obwohl Amalie Elisabeths Herrschaft über Generationen hinweg in Erinnerung geblieben ist, wird ihr und ihren Leistungen in der modernen Forschung zum Dreißigjährigen Krieg oft wenig oder gar keine Beachtung geschenkt.
In ihrem Buch „Die eiserne Prinzessin: Amalia Elisabeth und der Dreißigjährige Krieg“ argumentiert Dr. Helfferich, dass Amalie Elisabeths Rolle im Dreißigjährigen Krieg in modernen Werken marginalisiert wurde, „vor allem, weil sie eine Frau war, denn ihre Rolle im Dreißigjährigen Krieg stand in Konkurrenz zu der von Bernhard von Sachsen-Weimar, Kardinal Mazarin oder sogar König Gustav Adolf von Schweden“.
Biografie
Ihre erste Biografie wurde wahrscheinlich von Christian Gottfried Körner verfasst und erschien als Anhang zur Darstellung des Dreißigjährigen Krieges von Friedrich Schiller. Amalie Elisabeth war eine von nur vier Frauen, die zu Lebzeiten König Ludwigs I. in die Ruhmeshalle der Walhalla aufgenommen wurden (heute sind es zwölf Frauen). Ihre Büste wurde von Christian Friedrich Tieck geschnitzt.
Über ihre Tochter Charlotte war Amalia Elisabeth die Großmutter mütterlicherseits der berühmten Liselotte von der Pfalz und damit eine Vorfahrin von Marie Antoinette.
Stich von Ludwig van Siegen.
Quelle u.a.: Historisches Porträtwerk. Das Zeitalter des dreissigjährigen Krieges (1600 – 1670). Nach Auswahl von Dr. Woldemar von Seudlitz. Mit biographischen Daten von Dr. H. Tillmann und Dr. H. A. Lier. München 1896. Verlagsanstalt für Kunst und Wissenschaft vormals Friedrich Bruckmann.
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