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Byzanz. Griechisch,-lateinischer Klerus. Asketen. Kaiser u. Offiziere.

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Byzanz. Griechischer,-Lateinischer Klerus. Asketen und Mönche. Der Segen bei den Griechen und Lateinern. Der Kaiser des Ostreiches und die Offiziere seines Gefolges. Der römische Konsul. Der Patrizier. Weltliches und kirchliches Gerät.

BYZANTINISCHES REICH.

GRIECHISCHER UND LATEINISCHER KLERUS. ASKETEN UND MÖNCHE. DER SEGEN BEI DEN GRIECHEN UND LATEINERN. DER KAISER DES OSTREICHS UND DIE OFFIZIERE SEINES GEFOLGES.

DER RÖMISCHE CONSUL. DER PATRIZIER. WELTLICHES UND KIRCHLICHES GERÄT. GRIECHISCHER UND LATEINISCHER KLERUS.

Nr. 6. Griechischer Bischof; IX. Jahrhundert. ,

Sticharium (gefältelte Tunika) mit zwei Bandstreifen clavi, bis auf die Füsse reichend. Phenolium, Chormantel ohne seitlichen Schlitz. Omophorium oder pallium mit Bleiplättchen am unteren Rande, damit es gerade herabfällt.

Nr. 16 und 18. Patriarchen aus derselben Zeit.

Ausser den oben genannten Kostümstücken das hypotrachelium, eine Stola aus Goldstoff; das hypognatium, eine Art Gürteltasche. Nr. 16 trägt an Stelle des pallium ein superhumerale aus Goldstoff.

Nr. 18 und 19. Lateinischer Bischof und Abt.

Nr. 13. Heldric, Abt von Saint-Germain d’Auxerre.
Nr. 19. Der heilige Marcus in Bischofstracht.
Nr. 17. Französischer Bischof; XI. Jahrhundert. Kegelförmige Tiara mit Metallreif und Kugel. Gestickter amictus, alba, dalmatica, casula mit pallium. Am linken Arm die manipula, ein leinenes Tuch zum Säubern der heiligen Gefässe.

ASKETEN UND MÖNCHE.

Nr. 9, 10 und 11. Die griechischen Asketen trugen das pallium der Philosophen des Altertums; ausserdem die Tunika, ein diadem artiges Stirnband, die orientalischen Hosen, sarabella, und hohe Stiefel aus vergoldetem Leder.

Nr. 1, 2 und 3. Byzantinische Heilige. Ende des X. Jahrhunderts.

Diadem artiges Stirnband; pallium; dalmatica und tunica gestickt; Schuhe aus vergoldetem Leder. Nr. 3 trägt über dem pallium das superhumerale (Rationale).

DER SEGEN BEI DEN GRIECHEN UND LATEINERN.

Der griechische Segen wird mit ausgestrecktem Zeigefinger erteilt, der Mittelfinger ist leicht gekrümmt, der Daumen über dem Ringfinger gekreuzt, der kleine Finger gekrümmt (Nr. 6, 16, 18 und 19). So entsteht ungefähr das Monogramm Christi. Beim lateinischen Segen sind die drei ersten Finger gestreckt, der Ringfinger und der kleine Finger geschlossen. Die drei ersten Finger bedeuten die Dreieinigkeit, die beiden andern die göttliche und die menschliche Natur Christi.

DER KAISER DES OSTREICHS UND DIE OFFIZIERE SEINES GEFOLGES.

Nr. 20. Nikephoros III. Botaneiatess (1002-1081), Kaiser des Ostreichs; gekrönt 1078.

Nr. 4, 5, 7 und 8. Offiziere des kaiserlichen Gefolges.
Zum Kostüm des Kaisers vgl. Tafel Fränkisch-Byzantinisches Nr. 3.

Die Offiziere tragen einen gestickten Mantel mit einem Bruststück aus Goldstoff.

BYZANZ. DER RÖMISCHE KONSUL.

Nr. 14.

Konsul des römischen Ostreiches; V. Jahrhundert.
Die Attribute des Konsuls sind die trabea oder palmata, die goldgestickte Toga mit dem Purpurstreifen und das subarmale profundum oder lorum, ein breiter Stoffstreifen, aus dem sich das pallium der Geistlichen entwickelte. Dazu kamen die calcei aurati, vergoldete Stiefel.

Der Konsul sitzt auf der sella curulis und hält in der einen Hand das sceptrum eburneum (einen elfenbeinernen Stab), in der andern die mappa, anfangs eine Art Tuch, dann eine Rolle, die er als Zeichen zum Anfang der Spiele in die Arena warf. Die Figur des Konsuls ist einem Diptychon aus Elfenbein entlehnt.

DER PATRIZIER.

Nr. 21. Purpurne, gold gestickte Toga über einer dunkeln Tunika; durch dünne Schnüre gehaltene Sandalen. Der Thronsessel ist von einem Kissen mit gestickten Streifen bedeckt.

WELTLICHE UND KIRCHLICHE GERÄTSCHAFTEN.

Nr. 12 und 22. Sessel vom Anfang des X. Jahrhunderts.
Die Miniaturen der Handschriften des IX., X. und XI. Jahrhunderts zeigen nur ausnahmsweise Sessel mit hoher Rücklehne, und dann sind es immer Ehrensitze für hervorragende Persönlichkeiten.

Nr. 15. Phari, Leuchter; IX. Jahrhundert.
Der Gebrauch der Kerzen reicht bis in die Zeit der Gründung der christlichen Kirche zurück. Bei den Lateinern wurden sie seit dem X. Jahrhundert auf den Altar selbst gestellt. Die Orthodoxen brachten sie auf einem kleinen Nebenaltar unter. Auch wurden sie von Lectoren und Acolythen dem amtierenden Priester und Diakon vorangetragen.

Nr. 1, 2, 3, 9, 10, 11, 16 und 18 nach Gemälden auf Holz vom Berg Athos, Griechenland, im Besitz der Firma Didot in Paris.

Nr. 4, 5, 7, 8 und 20 aus den (Euvres choisies de saint Jean Chrysostome (Pariser Nationalbibliothek ms. 79, fonds Coislin); nach Stichen, die der Graf de Bastard nach der Handschrift anfertigen liess,
Nr. 6 und 15 aus den Monuments français inédits von Willemin nach einer Handschrift des X. Jahrhunderts.
Nr. 12, 13 und 22 aus dem Recueil des costumes français von Beaumier und Rathier, nach den Miniaturen einer Handschrift aus dem X. Jahrhundert.
Nr. 14 aus der Encyclopédie méthodique von Mongez.
Nr. 17 eine Statue von den Portalen der Kathedrale in Chartres.
Nr. 19 aus einem Evangelienbuch des XI. Jahrhunderts in der Abtei von Luxeuil.
Nr. 22 aus einem Evangelienbuch Karls des Grossen in der Nationalbibliothek in Paris.

Vgl. Didron, Adolphe Napoléon, Iconographie chrétienne. – Didron und Faul Durand, Manuel d’Iconographie chrétienne grecque et latine. – Martigny, Dictionnaire des antiquités chrétiennes, 1877.

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.

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