Geweihtes Schwert mit den Insignien des Papstes Julius II.
- und I, a. Geweihtes Schwert samt Scheide und Gehänge mit den Insignien des Papstes Julius II., von 1510.
- Reiterschwert um 1500.
- Schwert, italienisch, um 1550. 4., 4, a. und 4, b. Schwert samt Scheide und Besteck des kaiserlichen Feldobersten Ulrich von Schellenberg, von ca. 1520.
- Venezianisches Schwert mit sägeförmiger Klinge; von ca. 1520.
- Streitbeil, italienisch, um 1550.
- Streitkolben des Matthaus Lang, Erzbischof von Salzburg, italienisch, um 1500.
Nr. 1. Geweihtes Schwert mit den Insignien des Papstes Julius II. (della Rovere).
Dasselbe, von der ansehnlichen Länge von 150’5 Centimeter, besitzt einen Griff aus vergoldetem Silber mit blauem transluzidem Email, in dessen Verzierungen wiederholt die Wappenfigur der Familie della Rovere als Motiv erscheint. Auf der flachen Klinge erblickt man in vergoldeter Ätzung die heiligen Petrus und Paulus, das Wappen des Papstes und die Inschrift: IVLIVS · II. · PONT · MAX · ANNO · VII.
Dabei befindet sich noch die Scheide (I.a), mit rotem Samt überzogen und mit durchbrochenen Auflagen in vergoldetem Silber und prachtvollen Emails in champlevé 1) ausgestattet. Bemerkenswert erscheint der in Rot und Gold gewebte Gürtel, an dem die Schnalle ihrer Emails wegen besondere Beobachtung verdient.
Seit dem XII. Jahrhundert war es Sitte, dass der Papst alljährlich in der Christnacht ein Schwert und einen Hut weihte, um diese an Fürsten zu übersenden, welche sich um die Christenheit oder den päpstlichen Stuhl besonders verdient gemacht hatten. Dieses von 1510 datierende Schwert dürfte allen Daten nach an Kaiser Maximilian I. verehrt worden sein, und ist damit ein bedeutsames Gedenkstück an die Liga von Cambray.
Nr. 1. Reiterschwert. Der Griff von blankem Eisen ist teils mit Messing belegt. Der Knauf ist schneckenförmig gebildet. Die 100 Centimeter lange Klinge ist oben einschneidig und läuft erst unterhalb zweischneidig aus. Unter den Klingen Schmiedezeichen erblickt man die alte Solinger Marke: die gekreuzten Flegel.
Der Wappenschild mit Rauten im Blason deutet auf Baiern. Um 1500. Leitner Quirin. Die Waffensammlung des österr. Kaiserhauses.
1) Champlevé ist eine Emailliertechnik in der dekorativen Kunst oder ein nach diesem Verfahren hergestelltes Objekt, bei der Tröge oder Zellen geschnitzt, geätzt, gestanzt oder in die Oberfläche eines Metallgegenstandes gegossen und mit glasartigem Schmelz gefüllt werden.
Quelle: Album hervorragender Gegenstände aus der Waffensammlung des allerhöchsten Kaiserhauses im Kunsthistorischen Museum Wien, von Wendelin Boeheim. Wien: J. Löwy. 1894.
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