Der Kolo Tanz. Traditioneller Kreistanz des Balkan.
Der Kolo Tanz.
Illustration von Paule Crampel.
In Südosteuropa tanzen die südslawischen Völker traditionell den Kreistanz, bekannt als Kolo (Serbisch: Коло), benannt nach dem von den Tänzern gebildeten Kreis. In Bulgarien und Mazedonien ist er als Horo (bulgarisch: Хоро/Horo) bzw. Oro (mazedonisch: Оро/Oro) bekannt.
Der Kreistanz wird in Gruppen von Menschen (in der Regel mehrere Dutzend, mindestens drei) aufgeführt, die sich gegenseitig die Hände halten oder sich die Hände um die Taille legen (idealerweise im Kreis, daher der Name). Es gibt fast keine Bewegung über der Taille.
Die Grundschritte sind leicht zu erlernen, aber erfahrene Tänzer tanzen mit großer Virtuosität, da sie verschiedene ornamentale Elemente, wie z.B. synkopierte Schritte, hinzufügen. Jede Region hat mindestens einen einzigartigen Kolo; es ist schwierig, den Tanz zu beherrschen selbst die erfahrensten Tänzer nicht. Viele Variationen dieses Tanzes werden normalerweise bei Hochzeiten, sozialen, kulturellen und religiösen Zeremonien aufgeführt.
Kolo kann in einem geschlossenen Kreis, einer einzelnen Kette oder in zwei parallelen Linien ausgeführt werden. Sowohl Männer als auch Frauen tanzen zusammen, aber einige Tanzschritte erfordern nur Männer zum Tanzen und andere sind nur für Frauen. Die Musik ist in der Regel temporeich und enthält knifflige Schritte.
Die traditionellen Tanzkostüme variieren von Region zu Region, wobei die bosnischen und serbischen Tanzkostüme einander am ähnlichsten sind. Männer tragen eine Mütze, eine lose Bluse, die in eine Hose gesteckt wird, die sich um die Oberschenkel legt und sich dann vom Knie bis zum Knöchel zusammenzieht.
Frauen tragen lange weiße, bestickte Kleider mit sehr schweren Samtschürzen, die an der Taille gebunden sind. Sowohl das Kleid als auch die Schürze sind mit hellen Blumen bestickt, um das weibliche Outfit zu unterstreichen. Im Allgemeinen tragen sowohl Männer als auch Frauen gestickte Samtwesten. Die Schuhe werden Opanci genannt, hergestellt aus gehärtetem Schweinsleder, das an den Fuß des Tänzers angepasst ist.
Quelle: LA DANSE DU „KOLO“, DESIN DE PAULE CRAMPEL. A Travers la Bosnie et l’Herzégovine. Études et impressions de voyage. Guillaume Capus. Paris 1896.
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