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Gräfin von Sabran in Grande Robe de Cour à l’étiquette.

Galerie des modes et costumes français 1778-1787. Grande Robe de Cour à l'étiquette. 
A madame la comtesse de Sabran
Grande Robe de Cour à l’étiquette. A madame la comtesse de Sabran 1788.

Gräfin von Sabran und Stanislas de Boufflers.

Françoise Eléonore Dejean de Manville (3. März 1749 – 27. Februar 1827), Gräfin von Sabran und dann Marquise von Boufflers, war eine französische Gesellschaftsdame, Salonière und Schriftstellerin, die das Ancien Régime, die Französische Revolution, das Erste Französische Empire unter Napoleon und die anschließende Restauration der Bourbonen erlebte. Sie wurde bekannt für den Briefwechsel mit Marquis Stanislas-Jean de Boufflers, Chevalier de Boufflers, französischer Dichter, Schriftsteller und Staatsmann.

Madame la Marquise de Sabran, 1791.
Madame la Marquise de Sabran, 1791. Tiré du Cabinet de Son Altesse Royale Mon Sg le Prince Henri de Prusse. Se vend a Berlin chez D. Berger.

Die Korrespondenz zwischen Françoise und Boufflers wurde erstmals 1875 veröffentlicht, herausgegeben von Henri Prat und Ernest de Magnieu. Eine völlig neue Version wurde 2009/2010 in zwei Bänden veröffentlicht, herausgegeben von Sue Carrell, mit sehr umfangreichen Notizen, die versuchen, die Zusammenhänge beider Lebensumstände aufzuzeigen. Eine Reihe von Briefen, die bei der ersten Ausgabe fehlten, wurden hinzugefügt und erhebliche Korrekturen an den Transkriptionen vorgenommen. Ihre Briefe zeigen die allmähliche Reifung ihrer Beziehung. Die Briefe von Bouffier sind manchmal sehr literarisch, während die von Madame de Sabran spontaner wirken und ihre bemerkenswerte ironische Intelligenz zeigen.

Françoise Eléonore Dejean de Manville wurde am 3. März 1749 in Paris geboren. Ihr Vater war Charles Dejean, Seigneur von Manville. 1768 heiratete Françoise im Alter von 19 Jahren den 66 jährigen Joseph de Sabran, comte de Grammont (1702-1775). Sie gebar ihm zwei Kinder, Delphine de Sabran, spätere Gräfin von Custine (1770-1826) und Louis-Elzéar de Sabran, der sich der Garde du Corps von Ludwig XVI. von Frankreich (1774-1846) anschloss. Ein Jahr nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes Louis-Elzéar im Jahre 1775, starb Joseph de Sabran und hinterließ Françoise im Alter von 26 Jahren als Witwe zweier Kinder.

Chevalier Stanislas de Boufflers, Frankreich, Literat
Chevalier Stanislas de Boufflers (1738-1815) um 1800.

1777 machte der Prinz von Ligne, Françoise, Gräfin von Sabran mit dem Chevalier Stanislas de Boufflers (1738-1815) bekannt. Boufflers war ein brillanter Literaturwissenschaftler und Mitglied des Malteserordens. Ihrer beider Beziehung begann als eine spielerische Freundschaft die sich jedoch bis Mai 1781 als eine öffentlich zelebrierte Liebesbeziehung entwickelte. Er konnte jedoch keine Heirat eingehen ohne den Malteserorden zu verlassen, und dadurch seine Kirchenvergünstigungen zu verlieren, zudem hatte er Schulden und entschied sich deshalb seine militärische Karriere bei den Ordensrittern fortzusetzen. Françoise unterhielt während seines Aufenthalts im Senegal, im Amt des Gouverneurs, eine Korrespondenz mit Boufflers, die reichlich Informationen über das dortige Leben im 18. Jahrhundert und die Organisation der Kolonie gibt.

Comtesse de Sabran, Rokoko, Jean-Antoine Houdon, Bildhauer, Frankreich
Büste von Comtesse de Sabran 1785, von Jean-Antoine Houdon.

Nach seiner Rückkehr wurde Boufflers 1788 in die Académie française aufgenommen und im Jahr 1789 zum ausländischen Mitglied der Königlich-Schwedischen Akademie der Wissenschaften gewählt. Während der Französischen Revolution flüchtete er auf Einladung des preussischen Prinzen Friedrich Heinrich Ludwig von Preußen nach Breslau, wo er 1797 Françoise, Gräfin von Sabran heiratete, die wie er durch die französische Revolution ihr gesamtes Vermögen verloren hatte. Seit 1795 war er aufgrund einer Order des preußischen Königs Mitglied der Preußischen Akademie der Wissenschaften.

Anfang des Jahres 1800 kehrten sie nach Frankreich zurück und ließen sich in der Nähe von Paris nieder. Boufflers wurde zum stellvertretenden Bibliothekar der Mazarine-Bibliothek ernannt. Sein Witz und Stil in verschiedenen literarischen Beiträgen (Vernünftig lieben wollen, heißt die Vernunft verlieren) hatten ihm einen großen Ruf eingebracht und er wurde zum literarischen Vorbild einiger Pariser Salons. Sein paradoxer Charakter wurde in einem bekannten Epigramm beschrieben, das Antoine de Rivarol zugeschrieben wird: „libertärer Abt, Militärphilosoph, Gesangsdiplomat, patriotischer Emigrant, umworbener Republikaner“. Stanislas de Bouffler starb am 8. Januar 1815. Françoise folgte ihm 12 Jahre später am 27. Februar 1827 im Alter von 77 Jahren nach. Beide sind auf dem Pariser Friedhof Père Lachaise begraben. Die Inschrift auf dem Grabstein von Stanislas de Boufflers lautet: „Meine Freunde, glaubt mir, ich schlafe! (Mes amis, croyez que je dors !.)

Grande Robe de Cour à l’étiquette.

A madame la comtesse de Sabran:

«Pour Mm la marquise de Custine. Habit de Présentation; 20 janvier 1788. – La fourniture d’un grand habit, la jupe de taffetas blanc, couvert d’un crêpe à pois de paillons argent, formant tissu à plis contrariés, le pied de la jupe garni d’une large bande de paillon vert rayé en paillon blanc, bordé au bas d’une haute frange or et frivolité; trois festons formant coquilles bordés de très haute frange à gland or et argent, une très belle guirlande en feuillage de paillon verte et perle mellé de paillettes d’or, avec de grosses fleurs de paillons bleus, le haut de la jupe rayé par colonne de guirlande de paillon vert, tout un feuillage mellé de perle; le bas de robe de satin bleu garni d’une frange à gland or et argent; une bande de paillon à pois, une frange platte or et frivolité, en tête; le grand corps de satin bleu orné d’une pièce de velo ur noir brodé en pierre, la nervure et épaulettes assortis. Quatre glands de robe or et argent fin. La palatine de deux rangs de plis de blonde hauteur batarde, fond d’Alençon; une guirlande riche au milieu i une paire de brassettes bouillonné en lamme argent, un gros bouquet en pied d’alouette uni bleu et blanc. 3.000 liv.

Dossiers Bertin. (Bibliothèque Doucet).

Quellen:

  • Galerie des Modes et Costumes Français Dessinés d’Apres Nature 1778-1787. Réimpression accompagnée d’une préface par M. Paul Cornu. Émile Lévy, Éditeur. Librairie centrale des beaux-arts 1912.
  • Les Comédiens Français dans les cours d’Allemagne au XVIIIe Siècle. Les cours du Prince Henry de Prusse, du Margrave Frédéric de Bayreuth et du Margrave Charles-Alexandre d’Ansbach. (… Die Gräfin von Sabran, begleitet von ihrem kleinen Sohn Eleazar, kam am 21. Juli 1791 in Rheinsberg an, wo sie von ihrem zukünftigen Ehemann, dem Chevalier de Boufflers, begleitet wurde. …)
  • The chevalier de Boufflers, a romance of the French Revolution by Nesta Helen Webster. New York, Dutton 1925.
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