Karl II. England. Kleidung der Aristokratie im 17. Jahrhundert.
Englische Mode des Barock zur Zeit von König Karl II. 1670.
Kleidung der Aristokratie. England der Stuarts, 17. Jahrhundert.
Für die Elite der Tudor und Stuart war luxuriöse Kleidung ein wesentlicher Bestandteil des Hoflebens. Kleidung und Accessoires – die Art, wie sie getragen wurden – vermittelten wichtige Botschaften über Reichtum, Geschlecht, Alter, soziale Stellung, Familienstand und Religion.
Der neue König James setzte den Standard für einen aufwendigeren Stil. Die Spitze ersetzte die Rüschen und die Reithose wurde immer beliebter. Natürlich gerieten diese Stuart-Moden letztendlich in Konflikt mit den Puritanern, die den kunstvollen Stil verachteten, da sie sich gefährlich in Richtung der katholischen Traditionen bewegten.
Die sozialen Spannungen, die zum englischen Bürgerkrieg geführt hatten, spiegelten sich auch in der englischen Mode wider, wobei die kunstvollen französischen Stile, die an den Höfen von James I. und seinem Sohn Charles I. beliebt waren, im Kontrast zu den nüchternen Stilen, in den von den Puritanern bevorzugten und in die frühen Siedlungen Neuenglands exportierten Farben, standen. Diese waren gekennzeichnet durch dunkle Farben und bescheidene Schnitte. Kleider mit tiefem Ausschnitt wurden mit hochgeschlossenen Kitteln und weiten Kragen gefüllt. Verheiratete Frauen bedeckten ihr Haar mit einer Leinenmütze, über der sie einen großen schwarzen Hut tragen konnten. Männer und Frauen vermieden helle Farben, glänzende Stoffe und übertriebene Verzierungen.
England Charles II.
Nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges und der Restaurierung von Englands Charles II. wurden die militärischen Einflüsse in der Männerkleidung durch eine kurze Zeit des dekorativen Überflusses ersetzt. In dieser Zeit entstand auch die Perücke als wesentliches Element der Männermode. Die Militärstiefel wichen den Schuhen, und eine Manie nach ausgebeulten Reithosen, kurzen Mänteln und hunderten von Metern Bändern bestimmten den Stil.
Der breite, taillierte Stil der vergangenen Periode wurde allmählich durch eine lange vertikale Linie mit niedriger Taille für Männer und Frauen und durch horizontale Betonung der Schultern, abgelöst. Volle, lockere Ärmel endeten Mitte des Jahrhunderts knapp unterhalb des Ellenbogens und wurden im Einklang mit dem neuen Trend länger und enger. Der Körper wurde eng geschnürt, mit tiefem, breitem Ausschnitt und abgesenkter Schulter. In den darauffolgenden Jahrzehnten wurde der Oberrock zurückgezogen und hochgesteckt, um den stark verzierten Petticoat mehr zur Geltung zu bringen.
Im Jahre 1666 verfügte Karl II. von England, Schottland und Irland nach dem Vorbild Ludwigs XIV. von Frankreich, dass Männer bei Hofe einen langen Mantel, Weste (ursprünglich Petticoat genannt, ein Begriff, der später nur für Frauenkleidung verwendet wurde), Krawatte, eine Perücke und eine am Knie zusammengeraffte Reithose, sowie einen Hut für die Aussenbekleidung, tragen sollten. Um 1680 wurde dieses eher nüchterne Uniform-Outfit aus Mantel, Weste und Reithose zur Norm für formelle Kleidung.
Die Mantua oder Manteau
Die Mantua oder Manteau, Robe, fr. Deshabillé war eine neue Mode, die in den 1680er Jahren entstand. Anstelle von Mieder und Rock, die getrennt geschnitten wurden, hing die Mantua von den Schultern bis zum Boden (in der Art von Kleidern früherer Epochen) als weibliche Version der Herrenüberröcke, die zum „Entkleiden“ getragen wurde.
Nach und nach entwickelte es sich zu einem drapierten und plissierten Kleid, dass über einem kontrastierenden Petticoat und dem Stecker (separater, vorderer Teil des Mieders zum verdecken des Hemdes) getragen wurde. Die Mantua und das Mieder führten zu einem hohen, quadratischen Ausschnitt im Gegensatz zum breiten, schulterfreien Ausschnitt, der früher in Mode war. Dieser neue Stil war schlichter als die bisherige Mode und ausgesprochen wählerisch im der Verwendung von Schleifen, Rüschen, Bändern und anderen Verzierungen. Als Schmuck blieben die kurze Perlenkette und Perlenohrringe, die seit den 1630er Jahren getragen wurden, beliebt.
Die spanische Hofmode blieb mit der neuen Mode, die in Frankreich und England entstand, unvereinbar. Auch das wohlhabende Holland behielt seine eigene zurückhaltende Mode, vor allem bei Kopfschmuck und Frisuren, da es die Halskrause der vorangegangenen Periode beibehielt.
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