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Musketiere des Königs. Uniformen der Gardetruppen.

Musketiere, Uniformen, Gardetruppen, Feldartillerie, Frankreich
Frankreich 18. Jahrhundert. Militärischer Hofhalt des Königs; 1757. Der Dauphin. Feldartillerie; 1745.

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FRANKREICH. XVIII. JAHRHUNDERT. MILITÄRISCHER HOFHALT DES KÖNIGS; 1757. – DER DAUPHIN.
FELDARTILLERIE; 1745.

Diese Folge vervollständigt die Kostüme des königlichen Hofhaltes.

MILITÄRISCHER HOFHALT DES KÖNIGS.

Nr. 2. Grauer Musketier; erste Kompanie.
Rock und Weste rot mit goldgestickten Knopflöchern; vergoldete Knöpfe; Hosen und Strümpfe rot, Hut mit goldenen Tressen, Kokarde und weissen Federn. Blaue Oberweste mit silberner Doppelborte, vor und hinten ein weisses Kreuz mit Lilien an den Armen und rot und silbernen Flammen. Gürtel mit Goldbesatz. Degen, Muskete und Pistolen. Halbsteife Stiefel Scharlachfarbene Satteldecke mit Goldstickerei. Grauschimmel.

Nr. 5. Schwarzer Musketier; zweite Kompanie.
Unter dem Namen Petits Mousquetaires gehörte diese Kompanie ursprünglich dem Kardinal Mazarin; nach seinem Tode bildete sie einen Teil des militärischen Hofhalts nur sind die Tressen silbern, die Flammen des Kreuzes gelb und silbern. Grosser blauer Mantel mit rotem Seidenfutter, silbernem Kreuz und weiten Ärmelschlitzen. Schwarzes Pferd.
Beide Kompanien wurden aufgelöst durch den Kriegsminister, Grafen Saint-Germain, im Jahre 1775.

Nr. 3. Grenadier zu Pferde.
Diese Kompanie, 1676 errichtet, war dem Hofhalt des Königs atachiert und rekrutierte sich aus den Elitemannschaften der anderen Regimenter.
Rote Weste; blauer Rock mit roten, silbergestickten Aufschlägen; silberne Litzen, Knöpfe und Knopflöcher. Gürtel und Bandelier aus gelbem Büffelleder mit Silberbesatz; rote Mütze mit Silberverzierung und Bärenfellbesatz. Rote Hosen und Strümpfe; Ledergamaschen (seit 1745 an Stelle der steifen Stiefel). Säbel, Bajonett Gewehr und Pistolen. Blaue Satteldecke mit Silberbesatz.
Die Kompanie wurde im Jahre 1775 aufgelöst.

Nr. 6. Garde de la porte.
Die Gardes de la porte, ehemals Archers du capitaine de la porte, rühmten sich die ältesten Gardetruppen zu sein; unter Ludwig IX., 1261, hiessen sie Portier de la garde du Roi. Ihre Aufgabe bestand in der Bewachung der Hauptpforte des Palastes während des Tages; sechs Uhr Abends wurden sie von den Gardes du Corps abgelöst.

Die Uniform der Garde de la porte besteht aus: Blauer Rock mit rotem Futter und ebensolchen Aufschlägen; 1678 zwei gewellte silberne Tressen, später zwei breite, goldene und silberne Tressen auf den Nähten und den scharlachfarbenen Samtaufschlägen. So blieb die Uniform bis zur Zeit von Ludwig XVI. Weste, Hosen und rote Strümpfe. Bandelier und Degengurt abwechselnd mit goldenen und silbernen Carreaus bedeckt. Hut mit ebensolchem Besatz. Degen und Muskete, die letztere anstatt der früheren Hellebarde.

Nr. 4. Der Dauphin.
Ludwig, Dauphin von Frankreich. Vater Ludwigs XVI. Dreispitz mit weissen Federn; roter goldgestickter Rock; Cuirass über einer blauen Weste; Band des hl. Geistordens; rote Hose; steife Stiefel. Der Orden vom Heiligen Geist ist ein französischer Ritterorden, der am 31. Dezember 1578 von Heinrich III. gegründet wurde. Während der zweieinhalb Jahrhunderte ihres Bestehens war sie der prestigeträchtigste Ritterorden der französischen Monarchie. Es war mitten in den Religionskriegen, als Heinrich III. den „Orden und die Miliz des Heiligen Geistes“ gründete. Der Monarch wählte den Namen Saint-Esprit in Anlehnung an seine Krönung auf den polnischen und später auf den französischen Thron, da beide Ereignisse am Pfingsttag stattfanden.

Nr. 1. Feldartillerie.
1745 bestand die Uniform der Feldartillerie in einem königsblauen Rock, roter Weste und ebensolchen Hosen. In der kleinen Uniform trugen die Artilleristen einen Scharlachrock und als Kopfbedeckung den Pokalem. Die Fahrer hatten blaue Kittel und dieselbe Kopfbedeckung.
Im Hintergrunde wird ein Pulverwagen abgeladen, im Vordergrunde sieht man eine Bronzekanone mit Protzkasten.

In allen Kriegen des 17. und 18. Jahrhunderts war die Artillerie mit ihrer Bespannung auf requiriertes Fuhrwerk angewiesen. Die gemieteten Fahrer brachten Geschütz und Munition nur bis an die Feuerlinie, von da ab mussten sich die Artilleristen selbst vor die Kanonen spannen. Erst am 13 Nivose *) des Jahres VIII errichtete der erste Konsul einen eigenen Artillerietrain.

*) Nivôse war der vierte Monat im französisch-republikanischen Kalender der Französischen Revolution. Der Monat wurde nach dem lateinischen Wort nivosus benannt, was „verschneit“ bedeutet.

Nr. 2, 3, 4, 5 und 6 sind dem Nouveau recueil des troupes qui forment la maison et la garde du roi, 1757, entlehnt.

Nr. 1 stellt ein Fragment eines Gemäldes im Museum zu Versailles dar.

Vgl. de Noirmont und Alf. de Marbot, Costumes militaires francais, 1854. – Penguilly-l’Haridon, Catalogue du musée d’artillerie, 1862. Général Susane, Histoire de l’artillerie française, 1874.

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Auguste Racinet. Herausgegeben von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.

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