Das Schloss in Heidelberg. Landschaften am Rhein 1826.
DAS SCHLOSS IN HEIDELBERG.
Die Lage der Ruine dieses prächtigen Schlosses ist wahrlich prächtig und bietet eine wunderbare Aussicht auf das schöne Neckartal. Am Fuße des Felsens, auf dem sie steht, liegt die Stadt Heidelberg mit ihrer schönen steinernen Brücke über den Neckar. Dahinter erhebt sich in anmutigen Hängen der hohe, mit den reichsten Wäldern bedeckte Hügel des Heiligenbergs. Alle diese Objekte zusammen bilden vielleicht die schönste Landschaft in Deutschland.
HEIDELBERG.
Einen der schönsten Ausblicke auf Heidelberg erhält man vom rechten Neckarufer, etwas unterhalb der Brücke, wenn man sich der Stadt auf der Bergstraße von Frankfurt aus nähert. Von diesem Punkt aus hat man die Stadt mit der darüber liegenden Schlossruine und dem waldreichen Heiligenberg im Rücken im Blick. Die stattliche Steinbrücke wurde an der Stelle einer alten Brücke errichtet, die 1784 durch den Eisbruch weggerissen wurde. Sie ist siebenhundert rote Fuß lang und dreißig Fuß breit.
Der „Gesprengte Turm“ am Heidelberger Schloss.
DIESE malerische Ruinengruppe befindet sich an der südöstlichen Ecke des Schlosses. Sie bildet ein melancholisches Denkmal der Eroberung durch Ludwig XIV., der aufgrund der Heirat des Herzogs von Orleans mit der Tochter des Kurfürsten Ludwig Karl Anspruch auf die gesamte Pfalz erhob. Da die Ansprüche des französischen Monarchen bestritten wurden, wurde ein gewaltiges Heer entsandt, um sie durchzusetzen, und die Vollendung seines Triumphs wurde durch die barbarische Zerstörung des Heidelberger Schlosses, eines der prächtigsten Schlösser Europas, markiert *).
*) 1693 im Zuge des Pfälzer Erbfolgekriegs.
Quelle: Landschaften am Rhein, in Belgien und Holland von (Captain) Robert Batty. London: R. Jennings 1826.
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