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Ägypten der Antike. Hausgeräte und Kleidung der Priester.

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Ägypten. Hausgeräte und Kleidung der Priester. Parfümbehälter, Weihrauchlöffel, Spiegel ect

ÄGYPTEN HAUSGERÄTE.

PRIESTERLICHE KLEIDUNG.

Nr. 1. Parfümbehälter, bestehend aus einem Sklaven, welcher eine Vase auf der Schulter und in der Hand einen Sack trägt, in dem wohlriechende Pflanzen befindlich zu denken sind. (Eine häufige Anspielung auf diejenigen unterworfenen Völker, die ihren Tribut in Gestalt von Salben, Wohlgerüchen u. s. w. zu zahlen hatten). Aus bemaltem und vergoldetem Sandelholz.

Nr. 2. Opferschaufel. Dieses Gerät diente, wie seine Form und seine Decoration mit schwimmenden Fischen und Wasserpflanzen beweist, ZlU Darbringung flüssiger Spenden. Der Handgriff ist durch einen Lotosstiel gebildet, der auf der einen Seite in drei Blütenzweige, auf der anderen in einen Schwanenkopf endigt. Die Schaufel ist mit einer, noch besonders daneben dargestellten Inschrift versehen, welche einige Königsschilder enthält.

Nr. 18. Bruchstück einer Parfümbüchse.

Nr. 17. Kleine emaillierte Steine von übereinstimmender Form, aber verschiedener Farbe. Sie scheinen zu Brettspielen gehört zu haben.

Nr. 3. Weihrauchlöffel aus Alabaster.

Nr. 4. Weihrauchlöffel von Ebenholz. Der Griff desselben wird durch eine nackte Äthiopierin in schwimmender Stellung gebildet. Dieselbe trägt eine hohe, kunstvolle Frisur, ein breites Halsband und einen schmalen Gürtel. Die Schmucksachen waren früher vergoldet. Solche Gürtel aus Leder und Glasschmuck werden noch heute von den nubischen Tänzerinnen getragen. Auf den Armen hält die Figur eine, mit einem Deckel schliessbare Schale, welche die Gestalt eines Fisches hat. Dieses Gerät, welches den Königsnamen eines Pharao der XVIII. Dynastie trägt, wurde etwa 1800 Jahre vor Chr. angefertigt.

Nr. 25. Fragment einer Figur von einem gleichen Gerät.

Nr. 10. Spiegel von poliertem Metall mit Elfenbeingriff.

Nr. 13 u. 22. Toilettenkästchen mit verschiedenen Fächern und seinem Deckel, der mit zwei Scharnieren an demselben befestigt war und durch den Druck auf einen hervorspringenden Knopf geschlossen werden konnte.

Nr. 8. Schröpfkopf von Horn. Derselbe wurde in Memphis unter anderen Altertümern gefunden. Der obere Teil wurde vermutlich durch eine lederne Klappe geschlossen, wie man sie noch heute an den Schröpfköpfen sieht, deren sich die arabischen Barbiere bedienen.

Nr. 23. Schachtel aus Tannenholz. Sie enthielt einen Ring, der den Namen Amenophis II. trug.

Nr. 20. Hölzerne Unterlagen für den Kopf beim Schlafen, Uol genannt. Diese Gestelle sind noch heute an den Ufern des Nils und in ähnlicher Gestalt auch bei anderen alten Völkern, in Japan, in Amerika und auf australischen Inseln in Gebrauch.

Nr. 5. Kamm.

Nr. 6, 9, 11, 12, 14, 15, 16, 19, 21 u. 24.
Vasen von verschiedenem Material und von verschiedenen Formen, die meist zum Aufbewahren von Salben und Parfüms dienten. Bei Nr. 9 sieht man, wie diese Gefässe durch Deckel mit Zapfen fest verschlossen werden konnten. Die Ösen und Henkel an den Nummern 9, 12 und 14 zeigen, dass man diese Fläschchen auch an Schnüren bei sich tragen konnte.

Nr. 26 u. 27. Harfe spielender Priester. Es gehörte zu den religiösen Vorschriften für die ägyptischen Priester, dass sie Kopf und Antlitz glatt rasiert trugen, weil sie sich den Göttern nur rein nähern durften. Nach Herodot schoren sie sich alle drei Tage. Diese Vorschriften absoluter Reinlichkeit forderten auch, dass ihre Gewänder aus Flachs gefertigt sein mussten. Sie waren sehr fein, leicht und weiss. Wie die jüdischen Priester mussten sich auch die ägyptischen vor jeder Unreinlichkeit hüten. Wenn man ein totes Insekt auf ihren Kleidern fand, wurden sie mit harten Strafen belegt. Um den Hals trugen die Priester die Figuren der Götter und Göttinnen, denen sie dienten, oder ihre Symbole.

Ihre Kleidung bestand aus einer kurzen Tunika, Schenti genannt, und darüber trugen sie einen reichen Mantel, Kalasiris. Die von den beiden Priestern gespielten Instrumente unterscheiden sich von den modernen Harfen nur dadurch, dass sie an der vorderen Seite kein Querholz haben. Sie hiessen Buni und wurden nur mit der Hand, nicht mit dem Plectron gespielt. Die grössten ägyptischen Harfen, die man kennt, sind sechs und einen halben Fuss hoch. Die eine der hier dargestellten hat elf, die andere dreizehn Saiten. Im Louvre befindet sich eine vollständig erhaltene dreieckige Harfe, welche einundzwanzig Saiten besitzt. Die Harfen sind den Wandgemälden im Grab von Ramses IV. entnommen, des ersten Königs der XIX. Dynastie, die im Jahre 1474 v. Chr. beginnt.

(Nach Champollion jeune, Monuments de l’Égypte et de la Nubie und Prisse d’Avesnes, Monuments égyptièns.)

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Herausgeber: Firmin-Didot et cie. Paris, 1888.

Illustration, Ornament

Weiterführend:

https://world4.info/priesterliche/
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