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Ägypten. Kriegstrachten und Kopfbedeckungen.

Ägypten, Kriegstrachten, Kopfbedeckungen, Pharao, Trachten, Antike, Auguste Racinet

ÄGYPTEN. KRIEGSTRACHTEN. KOPFBEDECKUNGEN UND VERSCHIEDENE TRACHTEN.

KOPFBEDECKUNGEN UND VERSCHIEDENE TRACHTEN.

Die Darstellungen auf unserer Tafel sind oberägyptischen Wandmalereien entnommen.
Der auf seinem Kriegswagen den Bogen abschiessende König ist Ramses der Grosse, von den Griechen Sesostris genannt, der im XIV. Jahrhundert vor Christus lebte. Ramses trägt einen Helm, der mit der Uräusschlange und mit Metallstreifen verziert ist. Auf den Hals fallen zum Schutze gegen die Sonne Bänder herab. Sein Körper ist mit einem langen Panzerhemd bekleidet, welches aus Metallplatten besteht, die auf einen Lederrock aufgenäht sind. Sein linker Unterarm ist, um beim Schiessen geschützt zu sein, mit einer metallenen Stulpe gedeckt. Er trägt ein sechsreihiges Halsband und einen von einer Kette herabhängenden Brustschmuck von Goldblech. Der Bogen der Pharaonen und Kerntruppen scheint aus Bronze gewesen zu sein.

Die Pfeilspitze war von Bronze oder Eisen. Der Kriegswagen, der von zwei Pferden gezogen wurde, war hinten offen, seltener auch an den Seiten, wie auf unserm Bild, wo jedoch starke Riemen den oberen Bügel mit dem unteren Theile zusammenhalten. Vermutlich waren auch der Wagen selbst und die Räder mit den Speichen aus Bronze. Am Wagen sind zur Rechten des Fahrenden die Köcher mit den Pfeilen und die Behälter für die Peitschen u. s. w. befestigt. Die in wildem Galopp hinsprengenden Pferde gehören der schönen Rasse an, welche noch im Dongolagebiet (Dunqula, Sudan) existiert.

Gewöhnlich hatte der Wagenkämpfer einen Wagenlenker neben oder hinter sich. Auf unserm Bild hat der Pharao die Zügel um die Hüfte geschlungen. Die Pferde tragen eine Kappe, durch welche die Ohren hindurchgesteckt sind, und eine Schabracke, welche vorn am Bug und hinten am Schwanzriemen befestigt ist. Der Schwanz selbst steckt in einem Ring. Um das Auseinanderweichen der Pferde zu verhindern, laufen dieselben in einem metallenen Bügel, der vom Hals um den Bauch herumgeht. Da das ägyptische Heer keine Kavallerie besass, waren die Wagenkämpfer von grosser Bedeutung.

Bei dem Wagen No. 2 ist der Wagenkasten auch an den Seiten geschlossen und ebenfalls mit Köcher und einem Futteral für die Peitsche versehen. Die in ähnlicher Weise angeschirrten Pferde tragen grosse Federbüsche auf den Köpfen. Die Zügel sind durch Ringe gezogen. Auf dem Wagen ist ein Feldzeichen aufgepflanzt, welches gewöhnlich das Symbol oder die menschliche oder tierische Gestalt eines Gottes trug. Auf unserem Bild ist es ein Geier, welcher goldene Siegespalmen in den Klauen hält. Geier und Sperber waren das Symbol der obersten Macht. Die Krieger, welche den Wagen begleiten, gehören zu den Schwerbewaffneten. Sie tragen einen grossen Metallschild, eine Lanze in der Rechten und ein kurzes Beil in der Linken. Der Schild ist mit einer Öffnung für die Augen versehen. Sie tragen ferner eine weisse Tunika, welche mit einem Gürtel befestigt ist.

Ägypten, Kriegstrachten, Kopfbedeckungen, Pharao, Trachten, Antike, Auguste Racinet

ÄGYPTEN. KRIEGSTRACHTEN. KOPFBEDECKUNGEN UND VERSCHIEDENE TRACHTEN.

ÄGYPTEN. KRIEGSTRACHTEN.

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Nr. 1. – Ägypter, Weihrauch verbrennend. .
Nr. 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11. – Verschiedene Kopftrachten: Perücken. geflochtene Haare mit Diadem, Kopfbedeckungen von Textil oder Metall. Einige sind mit Uräusschlangen, den Abzeichen der königlichen Würde, verziert.

Nr. 1. Basrelief aus der Vorhalle des Palastes von Medinet-Abu (Theben).
Nr. 2, 3. Basrelief aus Abu-chek; 19. Dynastie.
Nr. 4. Fragment aus dem Kampf des Ramses gegen die Baktrer am Ufer des Orontes. Aus dem Ramesseum (Theben).
Nr. 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11. Aus verschiedenen Reliefs der Ruinen von Karnak.

(Nach der Déscription de l’Égypte, Paris 1809 1828. 22 Bde., nach Prisse d’Avesnes, Histoire de l’art égyptien d’après les monuments, Paris 1858 und Champollion-Figeac, l’Égyjte ancienne.)

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Herausgeber: Firmin-Didot et cie. Paris, 1888.

Weiterführend:

https://world4.info/priesterliche/

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