, , ,

Rancheros mit Sombrero und Poncho von Carl Nebel. Mexiko.

mexiko, rancheros, kostüme, kleidung, spanisch, Carl Nebel,
RANCHEROS. 1836

Die hier dargestellte Tracht ist nicht ausschließlich die der Rancheros; jeder Mann der Stadt, sowohl in der Stadt als auch auf dem Land, und sogar diejenigen, die Wohlstand besitzen, kleiden sich so, wenn sie auf einem Pferd reiten oder einen langen Ausritt machen müssen.

Es besteht kein Zweifel daran, dass dieser Anzug perfekt auf den Komfort des Reiters abgestimmt ist: der große Sonnenhut oder Sombrero, ein Poncho der den Rücken bedeckt, die Chaps, die sich nach Belieben in der Weite anpassen lassen, die kurzen Stiefel um die Beine vor dem Wasser zu schützen und sogar die mit Leder überzogenen Holzsteigbügel, dienen der perfekten Bequemlichkeit beim reiten. Das Pferd läuft trotz Sattel und Geschirr 20 bis 25 Meilen ohne Futter, außer ein wenig Wasser, zu sich zu nehmen.

Original Text:

El traje aquí representado no es exclusivamente el de los Rancheros; todo hombre del pueblo, tanto de la ciudad como del campo, y aún los que tienen proporciones y comodidades, se visten de este modo cuando tienen que montar á caballo para hacer un viage ó paseo largo. No hay duda que este traje está perfectamente calculado para la comodidad del ginete: el sombrero grande para los rayos del sol, la manga ó zarape que cubre las espaldas, las pieles que caen por delante de la silla, y que se desplegan á discreción para preservar las piernas del agua, las botas en fin y hasta los estribos de madera cubiertos de cuero, que caen de una silla comoda (imitación moresca), todo, digo, llena perfectamente su destino. Solo el pobre caballo no debe estar muy contento con tal arnés que pesa por 3 ó 4 avios ingleses. Sin embargo, estos animales andan así de 20 á 25 leguas sin tomar alimento alguno, escepto un poco de agua.

Quelle: Viaje pintoresco y arqueolójico sobre la parte más interesante de la República Mejicana, en los años transcurridos desde 1829 hasta 1834 por el arquitecto Don Carlos Nebel. Paris; Méjico: [Impr. de P. Renouard] 1840.

Carl Nebel (1805-1855), deutscher Ingenieur, Künstler und Architekt, reiste von 1829 bis 1834 nach Mexiko, nachdem er sich vom Werk des großen Gelehrten Alexander von Humboldt inspirieren ließ, der die Einführung zum vorliegenden Werk verfasste. Das spektakulärste Ergebnis von Nebels Reise nach Mexiko war die Ikonographie des vorliegenden Albums, das neue technische Innovationen enthielt, die von seinem französischen Lithographen Lemercier perfektioniert wurden. Diese Lithographien sind gleichzeitig hoch künstlerisch, erstaunlich genau und als Dokumentation unglaublich wertvoll.

Nebels vielleicht größte Errungenschaft war seine authentische Darstellung der Völker verschiedener Klassen und Regionen Mexikos und ihrer Kleidung, Ausstattung, materiellen Kultur und Bräuche. Nebels Bilder von Kostümgruppen in Mexiko gelten als die allerbesten der Epoche und hinterlassen eine unauslöschliche Spur lebhafter Farben des mexikanischen Lebens. Was Humboldt für die Kartographie und Archäologie Mexikos tat, erreichte Nebel in seiner ikonographischen Dokumentation des gesellschaftlichen Lebens in Mexiko.

Nebels Darstellung von Pferden und die aufwendige mexikanische Reitkunst ist beispielhaft. Seine Tafeln von berittenen mexikanischen Gruppen (El Haciendado y su Mayordomo und Rancheros) waren bei der Etablierung der stereotypen Cowboy Ikonographie ebenso einflussreich wie der bekannte Stich des englischen Künstlers Smyth von Californianos, die das Lasso werfen. (Der Künstler José Cisneros aus El Paso kommentierte, dass er von allen Illustratoren von Pferden und Equipage Nebels als den genauesten und schönsten beurteilte).

Nebels Bilder wurden jahrzehntelang von Illustratoren aus allen Teilen der Welt kopiert, meist ohne Namensnennung. Eine Studie über die Entwicklung von Nebels eleganten Bildern und ihre Verwandlungen im Werk anderer Illustratoren des 19. Jahrhunderts wäre ein interessantes Forschungsprojekt und eine interessante Ausstellung.

Nebel dokumentierte die Ruinen der indigenen Zivilisationen, wie er sie vorfand, und in mindestens einem Fall (Tajín) waren seine Zeichnungen die ersten einer archäologischen Stätte. Nebels Stadtansichten schufen durch eine Kombination seines akademischen Verständnisses der Geschichte Mexikos, das er in einen interessanten Text übersetzte, und seiner hervorragenden Fähigkeiten als Künstler für sein europäisches Publikum ein Gefühl für mexikanische Städte, das zugleich realistisch und romantisch war. Sein Werk porträtierte ein Mexiko von Ordnung, Urbanität, architektonischem Interesse und Schönheit.

Ähnlich

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar