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Italienische Ornamente der Gotik. Die Krönung der Jungfrau Maria.

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Italien 15. Jh. Ornamente aus: Die Krönung der Jungfrau Maria.

Italienische Ornamente aus dem fünfzehnten Jahrhundert. Die Krönung der Jungfrau Maria.

Die florentinische Kunst des späten 14. Jahrhunderts wurde durch das Werk von Andrea di Cione di Arcangelo (bekannt als Orcagna) dominiert, der ab etwa 1343 als Maler, Bildhauer und Architekt innerhalb der italienischen Gotik des Mittelalters, tätig war.

Sein Bruder Jacopo di Cione geboren zwischen 1320 und 1330; gestorben zwischen 1398 und 1400, war eng mit seinen drei älteren Brüdern Andrea, Nardo, und Matteo di Cione verbunden. Die Brüder di Cione (sprich: dee choh‘ nay) arbeiteten oft zusammen, gemeinsam betrieben sie Mitte des 14. Jahrhunderts eine der führenden florentinischen Werkstätten.

Jacopo di Cione, Polyptych San, Pier, Maggiore,
Polyptych San Pier Maggiore von Jacopo di Cione. Die Krönung der Jungfrau Maria.

Viele von Jacopos Werken, darunter die Fresken in Volterra und das Altarbild der „Krönung der Jungfrau Maria“ deren zwölf Haupttafeln sich in der National Gallery, London, befinden, entstanden in Zusammenarbeit mit dem florentinischen Maler Niccolò di Pietro Gerini (auch Niccolò di Tommaso), der wahrscheinlich die komplexe Gesamtstruktur des Altarbildes entworfen hat.

Obwohl die ‚Krönung der Jungfrau Maria‘ Hinweise auf die Teilnahme seines Bruders Andrea di Cione geben, zeigen einzelne Abschnitte, dass Jacopo sowohl als Geschichtenerzähler als auch in seiner Verwendung neuartiger Pigmentmischungen und Farbverhältnisse ebenfalls sehr innovativ war. Jacopo di Cione wurde 1369 bei der Florentiner Ärztegilde, der die Maler angehörten, eingetragen und übernahm offenbar nach Andreas Tod die Leitung der Familienwerkstatt.

Das Altarbild ist eines der größten Auftragsarbeiten im Florenz des vierzehnten Jahrhunderts und wurde höchstwahrscheinlich von der wohlhabenden florentinischen Familie Albizzi in Auftrag gegeben; viele der dargestellten Heiligen beziehen sich auf diese Familie oder deren Handel als Wollhändler. Die zentralen Motive zeigten die Krönung der Jungfrau Maria durch Christus, umgeben von anbetenden Heiligen – ein in Florenz sehr verbreitetes Motiv.

Das große, vierstöckige Altarbild der „Krönung der Jungfrau Maria“ bestand aus einer Reihe separater Tafeln, das in den Jahren 1370-71, für den Hochaltar des Chors der Kirche San Pier Maggiore in Florenz geschaffen wurde. Obwohl heute nur noch die Fragmente der Kirche erhalten sind, war sie eine der ältesten und wichtigsten religiösen Einrichtungen in Florenz, als dieses Altarbild entstand. Sie wurde vom ersten Bischof von Florenz, dem heiligen Zenobius, im fünften Jahrhundert gegründet. Das Bild bildete den Hintergrund für eine der Zeremonien im Zusammenhang mit der Weihe jedes Bischofs von Florenz bis in das späte sechzehnte Jahrhundert.

Ornamente aus Bild Nr. 569 in der National Gallery, London. Die Krönung der Jungfrau Maria 1370-1371. Gemalt von Jacopo di Cione. Toskanische Schule.

Jacopo di Cione, Italien, 15. Jh., Ornamente, Mittelalter, Gotik
Nr. 1. Italien 15. Jh. Ornamente aus: Die Krönung der Jungfrau Maria.

Nr. 1. Dieses Ornament stammt von den Kleidern der zentralen Figuren in Jacopo di Ciones großem Bild der Krönung der Jungfrau Maria, Nr. 569, und ist ein schönes Beispiel für die zahlreichen Motive, die in Bildern dieser Zeit zu finden sind; manchmal wurden Schildkröten und Tiere eingeführt, aber häufiger findet man nur die geometrischen Muster.

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Nr. 2. Italien 15. Jh. Ornamente aus: Die Krönung der Jungfrau Maria.

Nr. 2. Aus dem gleichen Bild. Es ist das Muster, das in Punkten über den Goldgrund gearbeitet ist, auf dem die Figuren stehen. Die hier gezeigte Illustration ist aus Gründen der Wirtschaftlichkeit nur in Rot gedruckt; der Grund ist grün über dem Gold und die Mitte der Blumen rot gefärbt. Dies ist ein sehr frühes Beispiel für die im fünfzehnten Jahrhundert so weit verbreitete Behandlung der vertikalen Linien mit umgekehrten Wellen.

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Nr. 3. Italien 15. Jh. Ornamente aus: Die Krönung der Jungfrau Maria.

Nr. 3. Aus dem gleichen Bild. Es handelt sich um das Muster auf der Draperie (Stoffbehang), die an der Rückseite der beiden zentralen Figuren hängt. Der Entwurf desselbigen ist sehr früh datiert, von großer Schönheit und zweifellos lag ihm als Vorlage das Design eines echten Stoffes zugrunde.

Dieses Muster befindet sich auf einem Stoff, der an der Rückseite des Throns aufgehängt ist, um den Hintergrund der Figuren zu bilden.

Quelle: Italienisches Ornament aus dem fünfzehnten Jahrhundert, hauptsächlich aus Brokaten und Stoffen, die auf Bildern in der National Gallery, London, gefunden wurden; von Sydney Vacher. London, B. Qvaritch, 1886.

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