, , , , , , ,

Die Moden des Regency und Empire nach deutschen Fachjournalen.

Mode, Kostüme, Empire, Regency, 18. Jahrhundert,
Die Moden vom Ende des 18. Jahrhunderts nach deutschen Fachjournalen.

EUROPA. XVIII. JAHRHUNDERT. DIE MODEN VOM ENDE DES 18. JAHRHUNDERTS. NACH DEUTSCHEN FACHJOURNALEN.

Der französische Einfluss.

Nr. 21, 22, 23, 24 und 26
1783-1789.

Nr. 3, 4, 5, 6, 7, 10, 11, 15, 16, 20, 21, 22, 23, 24, 26, 27, 28, 30, 31, 32, 33, 34, 35, 36 und 37 .
1794.

Nr. 1, 2, 12, 13 und 14.
1795.

Nr. 29 und 38.

1800

Nr. 8, 9, 17, 18, 19 und 25.
1803.

Frankreich hatte während der Revolution kein Modejournal; dagegen erschienen seit 1793 in Harlem das Cabinet de la mode, seit 1794 in London die Galerie de la Mode und gleichzeitig die Berliner, Göttinger und Leipziger Almanachs. Besonders den Letzteren sind die Figuren unserer Tafel entnommen.

Abgesehen von der Frankfurter Dame Nr. 29, die noch die Haube à la laitière und den caraco der Zeit Ludwigs XVI. trägt, zeigen die Figuren Nr. 5, 7, 11, 16, 27, 30, 32, 35 und 37 die fichus menteurs und die gorges anglaises, wie sie sich bis zur Entwicklung der Schreckensherrschaft erhalten hatten; dazu kommen als charakteristische Merkmale die lange Taille und die engen Ärmel. Als Kopfbedeckungen erscheinen das grosse Federbarett aus gepufftem Taffet Nr. 37, die hohen Seidenhüte Nr. 16 und 32, der helmartige Hut mit Rossschweif Nr. 11, und der einfache runde Hut Nr. 27, von gleicher Form für beide Geschlechter.

Nach dem neunten Thermidor machte sich der durch die französischen Emigrantinnen herübergebrachte anglisierte Luxus bemerkbar. Die Haartouren wurden niedriger; der Puder verschwand; man fasste eine Vorliebe für blonde Perücken; die Antikomanie, verbunden mit der Anglomanie beherrschte die Mode. Die deutschen Damen Nr. 8, 17 und 25 gehören der Zeit des Konsulats an, als an Stelle der Frisur à la Titus die à l’Antinous trat. Der Hut von Nr. 7. zeigt die Anglomanie in ihrer reinsten Form.

Noch stärker machten sich die Neuerungen im männlichen Kostüm geltend.
Seit 1790 verdrängte der runde hohe Hut den Hut à la Suisse, den man dem Militär überliess. (Vgl. Nr. 2, 12, 14, 15, 20, 31 und 33.) Der Rock mit langen Schössen (Nr. 12, 33, 34 und 37) machte dem Frack, vorn mit zwei kurzen Aufschlagen, Platz. Eine geknotete Spitzenkrawatte, eine enge, bis zur Wade gehende Hose, Schaftstiefel oder Schuhe und ein grosser Rock vervollständigten das Kostüm.

Der lange Überrock (Nr. 20 und 24) wurde auf Morgenpromenaden und unwichtigen Besuchen getragen. Die jungen Leute adoptierten vielfach als Reitkostüm die Jäger- oder Postillionsjacke (Nr. 1 und 14). Der militärische Rock (Nr. 21, 22 und 28) ist seit 1789 allgemein verbreitet.

Die Perücken mit geflochtenem Zopf und à catogan wurden nur noch von alten Herren getragen; die jungen Leute trugen die Haare lang, à la Titus, oder kurz und leicht gepudert. Unter der Schreckensherrschaft begann jene Entwicklung der Moden, die unter dem Direktorium ihre Vollendung erreichte. Dieser Zeit gehören die Muscadins, die Petits-Maitres und die Incroyables an (vgl. Nr. 9, 10, 18 und 19).

An Stelle der den Tag über getragenen hohen Hüte trat für den Abend der chapeau-claque (Nr. 19). Die Form des Rockes weist unzählige, Variationen auf. Der Versuch, Stoffgamaschen einzuführen, gelang nicht, sie verschwanden 1805.

Unter den Modetypen vom Ende des XVIII. Jahrhunderts ist die Augsburger Dame Nr. 38 bemerkenswert, die das alte, an die Zeit der Pompadour erinnernde Kostüm beibehalten hat.
Alle auf dieser Tafel abgebildeten Figuren zeigen den vorherrschenden Einfluss der englisch-französischen Moden der Zeit Ludwigs XVI.
Nr. 29 und 30 aus einer Folge von Stichen unter dem Titel Vorstellungen von deutschen Nationaltrachten; Augsburg 1800.

Alle anderen Figuren sind dem Göttinger, dem Berliner und Leipziger Almanach entlehnt, deren Zeichnungen Chodowiecki, Dietrich, Riepenhausen u. s. w. lieferten.

Vgl. J.-B. Pujoulx, Paris a la fin du dix-huitième siècle, an IX. – A. Gaillot, Mémoires pour servir à l’histoire des moeurs et usages des Français, 1827. Quicherat, Histoire du costume en France. Paul Lacroix, Directoire, Consulat et Empire, Paris 1884.

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.

Ähnlich

0 Kommentare

Hinterlasse einen Kommentar

An der Diskussion beteiligen?
Hinterlasse uns deinen Kommentar!

Schreibe einen Kommentar