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Der Portikus des städtischen Hauses der Toskana. Frührenaissance.

Architektur, Frührenaissance, Portikus, Toskana, Loggia, Pilaster
Typen des städtischen Hauses in der Toskana. Der Portikus. Das Treppenhaus. Die Loggia. Die Pilaster.

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ITALIEN. XIV. XV. JAHRHUNDERT. TYPEN DES STÄDTISCHEN HAUSES IN TOSCANA.

FRÜHRENAISSANCE.

Diese Gebäudeaufrisse sind den Fresken des Campo Santo in Pisa entlehnt. Mit Ausnahme von Nr. 2. nach einem Bilde des Antonio Veneziano, eines Schülers des Simone Memmi reproduziert, sind sie sämtlich von der Hand des Benozzo Gozzoli, der eine ganze Seite des Campo Santo mit fünfundzwanzig Kompositionen aus dem Alten Testament bedeckte.

Nr. 1. – Fragment eines reichen dreistöckigen Hauses.
Ein Portikus *) mit gewölbtem Säulengange in Form einer Doppelgalerie trägt einen Teil der Wohnung und die Loggia. darin, eine Art offenen, von vier Säulen getragenen Cabinets. Das grosse Zimmer des ersten Stockwerks ist nach allen Seiten hin offen, konnte aber durch Gardinen dem Einblick verschlossen werden.

Nr. 2. – Hier ist der Portikus für einen grossen Empfang mit Vorhängen und einem altarartigen Aufbau ausgestattet. Das zweistöckige Haus selbst baut sich terrassenförmig auf. Die Loggia, eine offene Galerie, hat hier einen gartenartig eingerichteten Vorplatz mit einer Ruhebank. Die Decke der Loggia bildet eine zweite Terrasse in gleicher Linie mit der zweiten, mit einem flachen Dach abschliessenden Etage.

Nr. 3. – Reiches Haus, dessen Portikus zwei Seiten des Gebäudes umzieht.
Die Pilaster tragen eine Kassettendecke. Die Loggia ist zu einer Galerie mit abgeschrägtem Dach ausgestaltet.

Nr. 4. – Einfaches Haus mit einem Erdgeschoss und einer Terrasse, die zum grösseren Teil durch eine gedeckte Galerie eingenommen wird. Im Portikus, mit von Pfeilern getragenen Bogenwölbungen, steht ein Ruhebett.

Nr. 5. – Zweistöckiges Haus mit langem und breitem Portikus, mit flacher Decke, an einem Ende geschlossen. Die Loggia ist eine ganz eingedeckte Galerie, das Dach ein Satteldach.

Nr. 6. – An Stelle des Portikus tritt hier eine Art Entréesaal, der nur durch einen Vorhang geschlossen ist. Die Fenster der ersten Etage sind vergittert. In der zweiten Etage tritt an Stelle der Loggia eine Art offener. säulengetragener Galerie. Der zierliche Anbau scheint ein Treppenhaus zu sein.

Nr. 7. – Reicher Portikus mit säulengetragenen Bogen, überragt von zwei Stockwerken mit langen, offenen Galerien. Von Kapitell zu Kapitell schlingen sich Girlanden, die auf ein Fest hindeuten.

Nr. 8. – Dieser zierliche Portikus wiederholt sich auf dem andern Flügel des Hauses und lässt Oie Einfahrt frei. Die Loggia ist hier nur eine bedeckte Galerie. Die mit Glasscheiben geschlossenen Fenster öffnen sich entweder durch zwei Flügel, oder werden marquisenartig von unten nach oben aufgeschlagen.

*) Portikus. Säulenhalle als Vorbau an der Haupteingangsseite eines Gebäudes

Abbildungen nach Peintures à fresques du Campo-Santo de Pise, dessinées par Giuseppe Rossi (Florenz 1832).
Vgl. Ferrosio, l’Italie, – Batissier, Histoire de l’art monumental. – J. M. Daussy, Histoire des beaux-arts ou les grands hommes de l’Italie, Paris, 1849. – H. Taine, Voyage en Italie, Florence et Venise, 1881.

Quelle: Geschichte des Kostüms in chronologischer Entwicklung von Albert Charles Auguste Racinet. Bearbeitet von Adolf Rosenberg. Berlin 1888.

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