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Gryllus migratorius. Die Invasion der Wanderheuschrecke im Jahr 1693.

Gryllus migratorius, Wanderheuschrecke
Gryllus migratorius.

GRYLLUS MIGRATORIUS.

Die verheerende Zugheuschrecke.

Gryllus migratorius. Die Europäische Wanderheuschrecke

Die unsäglichen Verwüstungen die dieses furchtbare Insekt verursacht, wenn es in ungeheuren Zügen, die im buchstäblichen Sinn den Tag verdunkeln, einbricht, sind auch in den Annalen mancher Gegenden von Deutschland, zumal durch die schreckliche Invasion von 1693 und ihre traurige Nachwehen, unvergesslich.

Bei der ungleich geringem Menge die im Herbst 1749 nach Franken und einigen andern deutschen Kreisen kam, lies der damalige Verwalter des Anspachischen Stiftamts auf den Feldern dieses Amtes täglich durch anderthalbhundert Mann die er dazu aufgeboten, von Tagesanbruch bis um 9 Uhr die Heuschrecken totschlagen und einscharren, die übrige Tageszeit aber ihre Einester auf den Stoppelfeldern, dem Kohl- und Kartoffelfeldern, Feldwegen u. s. w. aufsuchen und einsammeln, da er dann derselben 92 Metzen zusammenbrachte, die nach Hofr. HASENEST’s Berechnung (im IVten Teil seines medizinischen Richters S. 249) über 859.000 Nester und diese über 73 Millionen Eier enthalten haben mußten.

Dass aber auch diese, so wie manche andere Gattungen der Heuschrecken, noch jetzt wie in den ältesten Zeiten von manchen morgenländischen und afrikanischen Völkern in Menge verspeist wird (so dass in Marokko mit dem massenhaften Auftreten derselben der Preis des Fleisches fällt) würde kaum der Erwähnung wert sein, wenn nicht einige Reisende die sich jahrelang im Orient aufhielten, das verspeisen von Heuschrecken geradezu für eine fabelhafte Speise auszugeben.

Die Abbildungen sind nach einigen lebenden Exemplaren gemacht, die mir den 26.Sept. 1781 vom Felde bei Göttingen gebracht wurden.

Quelle: Abbildungen naturhistorischer Gegenstände herausgegeben von Johann Friedrich Blumenbach (1752-1840). Göttingen: Heinrich Dieterich 1810.

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